„Warum fragen sich immer alle, wie ich mit langen Haaren aussehen würde?“
Für einen richtigen Kaffee ist es viel zu heiß an diesem Sonntagmorgen. Wir treffen Martha daher bei einem gut gekühlten Eiskaffee und fächern uns Luft entgegen. Wenn sie nicht gewunken hätte, wären wir glatt an ihr vorbei geradelt. Denn den brünetten Wuschelkopf aus ihrer letzten Mail hat sie längst gegen ein kühles Blond getauscht.
„Steht dir!“, lachen wir und begrüßen uns, als würden wir uns schon ewig kennen. Dass sie sich selbst als „sozial inkompatibel“ beschreibt, bestreiten wir sofort. „Das sagst du doch nur, damit wir dich am Ende noch viel sympathischer finden!“, grinsen wir. Wir einigen uns stattdessen eher auf laut und direkt. „Aufgeschlossen bin ich schon, aber tatsächlich würde ich nie einen Typen zuerst ansprechen. Deswegen war es mit den Dänen und mir zum Scheitern verurteilt.“
Dann bleibt eben mehr für uns. Ihre Ankunft in Leipzig ist noch ganz frisch, denn vor wenigen Stunden ist sie erst aus Kopenhagen zurück gekommen. Dort studierte sie die letzten zwei Jahre und absolvierte ihren Master im Studiengang International Marketing.
Geboren in Berlin. Aufgewachsen in Weimar. Studiert im Rheingau. Dann hieß es: Raus aus Wiesbaden (oder Spießbaden, wie sie sagt) und rauf in den hohen Norden. Bisschen Großstadt- und Meerluft schnuppern. Und Leipzig? Nun, hier wohnen ihre Eltern und ihr Bruder, die sich immer über einen Besuch freuen, bevor es für die Arbeit wieder zurück nach Wiesbaden geht. Leipzig ist immer eine Reise wert, sagt Martha zwinkernd.
Aber zurück zu den wirklich brisanten Themen: Abseits von Gesprächen über Käse. Denn ja, Martha beschäftigt sich hauptberuflich mit dem Marketing von Käsesorten.
Glaubst du an den Richtigen oder die wahre Liebe, fragen wir sie und kriegen ein ziemlich promptes „Nein“ zu hören. Vielleicht war das mal so, aber dass nur dieser eine Mensch vorbei galoppiert kommt und mit dir in den Sonnenuntergang reitet, erscheint ihr dann doch zu idealistisch.
„Ich habe so viele Menschen bisher kennengelernt, die alle auf ihre eigene Art und Weise cool sind, da kann es gar nicht sein, dass es nur den Einen gibt.“ Am Ende entscheidet die Kompatibilität. Stell dir mal vor: Dein sogenannter Seelenverwandter lebt in Australien und du lernst ihn nie kennen?
Martha steht auf Gegensätzlichkeit, Reibung und Typen, die ihr garantiert nicht nach dem Mund reden. Dafür sorgt sie schon. Langweilig wird es mit ihr nicht, da sind wir uns sicher.
So richtig lange Beziehungen hat Martha noch nicht auf ihrem Konto zu verbuchen. Der Wunsch dagegen ist schon ausgeprägt. Aber meist merkt sie schon ziemlich schnell beim ersten Date, ob sie ihren Gegenüber gut findet oder eben nicht.
Wenn du Martha beeindrucken willst, dann sagst du bei eurem Date am besten gleich zu Beginn etwas Schlaues oder erklärst deine Liebe zu Robinien. Begeisterung für spezielle Hobbys oder Dinge ist ganz schön sexy. Bart und Tattoos sind gut, so lange nicht der Name Deiner Mutter auf dem Oberarm steht. Aber eigentlich ist das auch alles Quatsch, wenn man sich dann doch gegenübersteht und anziehend findet.
Ganz vorsichtig fragt uns Martha, ob das eigentlich auch in Ordnung ist, wenn man Fernbeziehungen gar nicht so scheiße findet? Die Lady ist tough, selbstständig und weiß, was sie will. Definitiv niemanden, der gleich mit dem Koffer vor ihr steht. „Oh, klingt das jetzt wieder inkompetent?“, fragt sie lachend.
Hast Du nicht auch Lust, die sympathische, eloquente Weltenbummlerin kennenzulernen, mit ihr früh aufzustehen, schweigend den ersten Kaffee zu trinken, gut gelaunt in den Tag zu starten und sonntagabends Nudeln mit Butter zu essen?
Auf Partys steht Martha übrigens auch nicht und bleibt lieber bei guten Gesprächen und einem Glas Wein in der Küche sitzen. Dafür kannst Du mit ihr getrost den nächsten Nordsee- oder Dänemarkurlaub buchen, denn Martha ist durchaus wind- und wasserfest und liebt es, wenn die Haare so richtig im Wind verwehen. Auf eine einsame Insel würde sie die Musik von Bosse mitnehmen. Um ihren Musikgeschmack kümmert sich mittlerweile ihr Bruder, da er ihr vor einigen Jahren mal einen richtig „beschissenen Musikgeschmack“ vorgeworfen hat.
Wir rufen dazu auf: Schenk Martha Dein Herz, ein gutes Mixtape und setz Dich mit ihr in den Park. Blumen und Pflanzen brauchst Du ihr aber nicht mitbringen, die würden mit Sicherheit nicht ganz so lang in ihrer Obhut überleben.
P.S.: Knutschen ist ok, Kitzeln nicht. Da spricht Martha aus Erfahrung. Das war schön mit dir, liebe Martha! Wir drücken alle Daumen für die Liebe. Wann sehen wir uns eigentlich wieder?
Kontakt
Bist du gerade auch so verliebt wie wir? Dann schreib Martha ein paar Zeilen:
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