„Die haben da Luftballöne!“
Momentan diskutiert Marina mit ihrer Mitbewohnerin ja viel darüber, ob Antenne Bayern oder RTL der feste WG-Radiosender werden sollte. Sie liebt 80s à la The Cure, New Order und Joy Division, von daher entscheiden wir jetzt, dass beide Sender ok sind. 50/50-Split. Wäre das schon mal geklärt. Hihi. Marinas Mama ist Mexikanerin und ihr Papa ist Schweizer. Aufgewachsen ist das Kind in Kleinbasel. Die Kleine war ein astreiner Wirbelwind mit Tendenz zu lauter und rauer Stimme. Ihr Kindergarten war extrem hippiemäßig drauf. Das war mehr so Villa Kunterbunt als strenge Erziehungslocation. Nice. Obwohl Marina so gar kein Katzenmensch ist, liebte sie früher schon die Aristocats. War ja aber auch nur ein Comic und bei Weitem nicht so gefährlich wie die echten Wildtiere. Für Ballett war sie angeblich zu klein und zu breit (pf!), deswegen hat sie einfach Saxophon gespielt. So ganz nach dem Motto: Auch einfach mal was wagen. Als Teenager zog das Scheidungskind mit spätem Bruder ins ruhige Baselland und war rein optisch die einzige „Ausländerin“. Sie kaufte sich ihre erste Single (All that she wants – Ace of Base), wollte von Papi wissen, warum sich Danny von den Beach Boys umgebracht hat und mutierte zur Streberin mit Poloshirt und Longchamp-Tasche. Den Coolness-Faktor konnte Marina als treuer FC Basel-Fan wieder aufwerten. Die Frau stand damals echt ständig in der Stadionkurve. Rot-Blau for life. Ihre Matura hat sie 2009 dann doch lieber in der Stadt gemacht, konnte ja keiner so lange aushalten da draußen auf dem Land. Zu dem Zeitpunkt war Marina Indie-Girl mit Hang zur Altklugheit. Auch schön. Da ihr Opa was mit Medizin am Hut hatte, war für unsere Protagonistin klar, dass sie Kinderpsychiaterin werden will. Gutes Geld verdienen, Rezepte ausstellen können, Jackpot. Bevor es ans Studium ging, hat sie aber erst mal ihre Familie in Morelia/Mexiko besucht. Momentan ist das übrigens einer der wahnsinnigeren Drogen-Hotspots im Land, aber keine Sorge: Marinas Verwandte haben damit so gar nix am Hut. Auf dem Selbstfindungstrip zu ihren Wurzeln wurde der Dame klar, dass sie für so ein Studium gerade eigentlich gar keinen Nerv hat. Zurück in der Schweiz begann sie zu kellnern, hat bis 2014 die Hotelfachschule besucht und ganz nebenbei Französisch gelernt. Die 25-Jährige durfte in dieser Zeit sehr vielen, sehr versnobbten Menschen Wünsche erfüllen – the dream – und sehnte sich daraufhin direkt wieder nach Kindern. Die sind halt irgendwie ehrlicher, dankbarer und meistens auch gar nicht fake. Marina ist sich sicher: Ihr Traumjob ist Lehrerin. Ganz ehrlich, das glauben wir ihr sofort. Ihr Lehramtsstudium an der PH beginnt quasi gleich. Endlich angekommen und so. Check. Ihre Kohle verdient sie ganz galant als Kaffeemaschinen-Verkäuferin im oberen Segment. Seit zwei Jahren macht das Lockenmädchen übrigens CrossFit. Beim Kreuzheben schafft sie immerhin schon 110kg. Weil sie so gerne kocht – wichtigste Zutat: Liebe! – oder bekocht wird, ist sich Marina eigentlich ziemlich sicher, in der Küche gezeugt worden zu sein. Gutes Essen und Sex stehen bei ihr eh auf einer Stufe. Ihre heimische Partyreihe „Chez Oetlinger“ läuft für die Freunde meist so ab: Erst wird gefuttert, dann macht Marina ihren Special Kaffee-Schnaps, dann legt sie auf, dann tanzen alle und am Ende kommt immer noch Karaoke. Besoffen singt es sich doch immer noch am besten. Wenn unsere Titelheldin auswärts tanzen geht, dann ganz gerne im „Hinterhof“. Ach, sonntags gibt es immer ein Familiendinner und danach wird über Politik diskutiert. Der ganz normale mexikanisch-schweizerische Wahnsinn eben. Herrlich. Wenn es nach Marina geht, sollte jeder mal Ensemble, c’est tout und Gut gegen Nordwind lesen. Notiert. Zum Lachen geht sie übrigens so gar nicht in den Keller. Man gebe ihr Lesestoff von David Nicholls, irgendeine Sendung mit Katrin Bauerfeind oder den Humor von „Ziemlich beste Freunde“ und sie hat den Spaß ihres Lebens. Marina steht auf den Geruch von nassem Asphalt im Sommer, das Gefühl, wenn ihr Zimmer frisch aufgeräumt ist und Kino. Was sie eher abtörnt sind Bananen, nachtragende Menschen und das Gefühl, nicht atmen zu können. Verstehen wir. Die Frau ist von der Gattung „kulturell wertvolles Stück mit vielen Facetten“ und sucht jemanden, der sie allumfassend sprachlos macht vor Aufregung. Auch gerne einen Typen, der ihr so ganz direkt sagt, dass sie jetzt einfach mal die Klappe halten soll. Alle Männer mit Selbstbewussstein, Faible für Masking Tapes und Bock auf Pantomime scrollen jetzt direkt nach ganz unten und bereichern sich ihr Leben durch eine zauberhafte Nachricht an die noch viel zauberhaftere Marina. Weil wegen: Macht nur Sinn!
[fb_button]Kontakt
Bist du gerade auch so verliebt wie wir? Dann schreib Marina ein paar Zeilen:
Das Kontaktformular geht selbstverständlich direkt in das Postfach des/der Auserwählten. Sollte das Formular nicht zu deiner Zufriedenheit performen, wende dich einfach direkt an kontakt(at)imgegenteil(punkt)de und verrate uns nur kurz, wem du schreiben willst. Wir senden dir umgehend die E-Mail-Adresse des Singles deiner Wahl.