Florian | 32 | München

„Das Leben ist irgendwie so phänomenal.“

Florian kommt aus diesem einen kleinen Eckchen in Deutschland, dass ich als Berlinerin auf gar keinen Fall kennen sollte, seltsamerweise aber direkt weiß, wovon er spricht. Es rattert kurz in meiner Birne und dann klingelt es: Aha, da gibt es eine familiärberufliche Beziehung hin. Wohin jetzt? Nach Versmold. Bei vielen Fast-Holländern nur als „Fettfleck Westfalens“ bekannt, wartet das beschauliche Mini-Städtchen mit unzähligen Wurstfabriken auf. Irre. Jedenfalls ist Florian dort aufgewachsen und hat seine ersten bauernhoflifestyle Erfahrungen bei Kumpels gesammelt. Als Bub durfte er den Eltern seiner Buddies bei der Ernte helfen und manchmal sogar Trekker fahren. Um den Nerdfaktor etwas in die Höhe zu treiben, sammelte er alles, was mit Dinos zu tun hatte. Das weltbekannte Magazin Dinosaurier, das Dino-Quartett und Dino-Skelette gab es bei Florian zu Hauf. Mit dem kleinen Flo hätte ich damals echt gerne gespielt. Ehrlich.

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Sein Leben ähnelte dem einer heilen Welt. Die schlimmste Verletzung war eine Schürfwunde und die Mitgliedschaft im Tischtennisverein war selbstredend ohne Profiambitionen, sondern einfach nur aus Spaß. GEIEL! Nach der gefühlt seeeeehhrrr lang ausgekosteten Zeit als Kind, hieß es mit 15 dann so langsam mal: Pubertät. Auch schon wieder nervig, aber mussten wir ja alle mal durch. Florian freundete sich mit ein paar coolen Goths an und begann seine Sonntagabende im Zweischlingen in Bielefeld zu verbringen. Dort hörte das Volk Rock, Metal und Punk. Gegen 18 ging es dann auf die erste schwule Szeneparty. Von diesem Schock musste Florian sich damals erst mal ausgiebigst erholen. Ja, er war halt ruhig und schüchtern und introvertiert und nicht so gerne im Mittelpunkt undsoweiterundsofort, aber das hat sich mittlerweile gelegt. Richtig dolle sogar. Werdet ihr im Verlauf dieses Textes auch noch merken.

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Nach dem Abi 2004 hat unser Titelheld, ohne selbst den genauen Grund dafür zu wissen, Kulturwissenschaften, Geschichte und, weil es ja noch ein drittes Fach geben musste und Schweden in seinem Kopf eigentlich ganz geil war, Skandinavistik studiert. Da Versmold schon keine Großstadt war, ist Florian zum Studieren auch direkt in die nächste bombastische Großstadt gezogen: Münster. Hach, die Jahre dort waren schön. Saufen. Saufen. Saufen. Indie-Rock. Gitarre. Und das wichtigste: Der Studentenaustausch nach Stockholm. Wichtig, weil Florian in der Superschwedenstadt menschlich aufgetaut ist. Das war für ihn ein absolutes Erweckungserlebnis. Reborn und alles. Hallo, du liebes Stückchen Selbstbewusstsein, schön, dass du jetzt einen Platz in Florians Leben gefunden hast. Es steht ihm gut, glaubt mir. Hau drauf, laut und Ellenbogengesellschaft ist er deswegen noch lange nicht, aber Bock auf Menschen, Austausch von Worten und Pflege von Topfpflanzen hat er seitdem. Außerdem ging diese ganze Sache mit den Männern und dem Herz in Stockholm erst so richtig los. Hach, schön! Jedenfalls kam Florian 2007 völlig verarmt aus Schweden wieder, hat dann kurz mal den Schimmel auf Edelsalamis gesprüht, um seinen Cashhaushalt wieder auf einen vernünftigen Stand zu bringen und 2009 sein Studium abgeschlossen.

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Das Thema Buch hatte sich inzwischen als sein Seelenverwandter rausgestellt. Er begann an der Uni Gießen zu arbeiten, zog mal eben nach Kassel um dort in Geschichte zu promovieren und seine erste Fernbeziehung hat ihn dann nach Berlin verschlagen. Gar nicht mal so günstig, denn zeitnah kam ein unwiderstehliches Angebot aus München rein. Das nahm Florian an und so lebt und arbeitet er hier seit einigen Jahren als Lektor und Texter beim August Dreesbach Verlag. Sein letztes Projekt nennt sich In München verliebt – Ein Stadtführer für Paare und sehnsuchtsvolle Singles. Bestes Thema! Der 32-Jährige ist jedenfalls wieder Single, hängt gerne in der Wohnzimmerbar Hoover & Floyd ab und schlürft seine Drinks notfalls auch im Salon Irrkutsk. Für Florian darf es gerne mal ranzig und unperfekt sein. Mit Hendricks Gin Tonic und einem schönen Pinot Grigio tut man ihm auf jeden Fall immer was Gutes. An der Futterfront kann er nahezu durchgängig Nutella, Mortadella, Chips und Cola vorweisen. Manchmal isst Florian sogar vom Tofu-Tier und hat nebenbei auch ein großes Herz für Gemüse. An der Bücherfront empfiehlt er die eher nieschigen Wie der Soldat das Grammofon repariert von Saša Stanišić und punkt punkt komma strich von Pétur Gunnarsson. Zyklisch kommt es vor, dass der Musikfan auf sehr viele Konzerte geht. Dann folgen wieder Monate der Dürre. Teitur war sein letztes herzerwärmendes Liveerlebnis. Gerade ist wieder Ruhephase. Modisch begeistert sich Florian für alles, dass aus dem hohen Norden kommt. Selected, Minimum und Farrah, dit is alles Skandinavien, riechen wir doch bis hier. Steht ihm jedenfalls alles sehr gut.

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Der Mann begeistert gerne mit kleinen, inhaltlich wertvollen Gesten, als ständig irgendwas teures Herzloses zu kaufen. Er ist halt aufmerksam und hat Bock auf Beziehung. Allerdings keine der Sorte, bei der die Partner zu einem großen Ganzen verschmelzen, sondern mehr so Typ: Jeder darf für sich sein, wenn er möchte, und zusammen probieren wir gerne neue Dinge aus. Florian ist einer vom Format sensibel und geht potentiellem Konflikt ganz gerne mal aus dem Weg. Außerdem halten Knöpfe, die er annäht maximal einen Tag. Dafür punktet er mit einem fetten Batzen Emphatie. Mit dem Mann kannst du Pferde stehlen und notfalls sogar Paintball ausprobieren. Ein grundsätzliches NEIN gibt es bei unserem entdeckungsfreudigem Spitzentyp nämlich gar nicht. Offene Männer, die vielleicht sogar noch einen tacken innere Ruhe ausstrahlen sind bei Florian auf jeden Fall genau an der richtigen Adresse. Also, lieber Leser, sei doch so gut und verfalle ein bisschen in Aktionismus und fülle das Kontaktformular unten aus. Auf dich wartet eine richtig gute Runde Siedler von Catan, prösentiert von einem noch viel besseren Typen. Ran da!

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ANNI ist Gründerin von im gegenteil und seit vielen Jahren verheiratet. Mit einem echten Mann! Wahnsinn! Mittlerweile hat sie sogar ein Kind. Willkommen im Spießerleben <3. Anni ist Texterin, Konzepterin, hat ein Händchen für Sales und kann ALLES organisieren. Die Frau liebt Nachhaltigkeit, verkuppelt für ihr Leben gerne Menschen und legt manchmal noch als Fleshdance DJs im Club auf. Aber nie länger als bis 1:30h! Wegen Schlafen! Im Büro sorgt Annibunny für Atmung, Spirituelles, sehr gute und sehr sehr schlechte Gags. Stay funny. Stay hydrated. Stay Frischluft.
JULE ist Gründerin von im gegenteil und Head of Love. Sie schreibt (hauptsächlich zu therapeutischen Zwecken über ihr eigenes Leben), fotografiert Menschen (weil die alle so schön sind) und hat sogar mal ein Buch verfasst. Mit richtigen Seiten! Bei im gegenteil kümmert sie sich hauptsächlich um Kreatives, Redaktionelles und Steuererklärungen, also alles, was hinter dem Rechner stattfindet. In ihrer Freizeit schläft sie gerne, sortiert Dinge nach Farben und/oder trägt Zebraprint. Wer kann, der kann. Inzwischen ist sie - entgegen ihrer bisherigen Erwartungen - glücklich verheiratet.