Seit 10 Jahren: Wie mich deine Selbstsicherheit berührt und inspiriert

Seit 10 Jahren bist du meine Affäre, mein Freund, meine Inspiration. Du bist ein auffälliger Mensch, hab ich heute im Café mit einem Augenzwinkern zu dir gesagt. Du riefst durch den ganzen Raum, zur Info für die aufmerksame Servicekraft, dass wir uns umgesetzt haben. Nett gemeint, bei so wenig Gästen und deiner Erscheinung aber völlig unnötig, wie uns auch die Bedienung mit einem breiten Lächeln zu verstehen gab.

Interessant, wie geschmeichelt du dich durch mein „Kompliment“ gefühlt hast. Beeindruckend, dass dir gar nicht in den Sinn kam, daran etwas Negatives zu finden. Dieser Wesenszug an dir begeistert mich, seitdem ich dich kenne.

Du bist was ganz Besonderes

Wir haben uns vor ungefähr 10 Jahren über ein befreundetes Pärchen kennengelernt, die schon lange keine Beziehung mehr zueinander haben. Aus unserer ersten gemeinsamen Nacht wurde eine tiefe Verbundenheit, die weder durch Kilometer, noch durch Partner:innen getrennt werden konnte. Hier öffne ich nicht das Thema von Treue oder Monogamie, weil es diesmal einfach nicht um andere geht, sondern nur darum, wie viele unfassbar positive Eigenschaften ich von dir lernen durfte.

Wenn ich auf unsere Zeit zurückblicke, fällt mir besonders auf, dass es in Bezug auf uns, für niemand von beiden jemals Leid gab und deswegen auch nie für unsere Partner:innen, wenn wir welche hatten. Wir haben uns sehr selten gesehen, oft auch ein paar Jahre gar nicht, wenn wir uns aber begegnen, habe ich das Gefühl, ich treffe einen alten Freund, der in Gedanken sowieso immer bei mir war. Du hast mir heute das gleiche Gefühl bestätigt und dafür bin ich sehr dankbar.

Mit dir weiß ich, wir verbringen Tage an einem fremden Ort zusammen, wir werden uns nicht eine Sekunde langweilen. Uns geht nie der Gesprächsstoff aus, wir lachen und wir weinen – natürlich haben wir auch grandiosen Sex. Ich glaube, solche Verbindungen gibt es nicht oft, deswegen werde ich mir immer mehr darüber bewusst, welche besondere Rolle du in meinem Leben spielst.

In meinen Augen bist du:

Selbstsicher und ein bisschen überheblich – das macht dich unglaublich sexy

Ein guter Zuhörer und ein noch besserer Unterhalter – mit dir vergehen Stunden im Flug

Du bist ausnahmslos ehrlich zu mir – ich vertraue dir wie keinem anderen

Das Verwirrendste ist wohl, dass du in den Augen einiger Menschen als „böse“ gelten würdest, ich in dir aber einfach nur Gutes sehe. Was ist böse daran, mit einem Menschen so eine Verbundenheit zu haben, die manchmal von Körperlichkeiten geziert ist, wenn du dabei niemand anderem wehtust? Was ist böse daran, einfach sicher zu sein, dass du großartig bist?

Die Welt durch deine Augen

Die Welt erscheint durch deine lachenden Augen gütig und du lässt es nicht zu, daran zu zweifeln, dass wir mit unseren Fähigkeiten alles erschaffen können, was wir möchten. Auch, wenn es nur Momente sind – mit dir fühlt sich das Leben immer leicht an.

Was mich nachdenklich macht, ist, dass es mit dir so einfach ist, eine „Beziehung“ zu führen. In unserem Bekanntenkreis wird unser Verhältnis zueinander, von den wenigen, die davon wissen, eher belächelt oder verurteilt. Wenn ich daran denke, wie schwer es mir „im normalen Leben“ fällt, eine vertrauensvolle Beziehung voller Harmonie zu führen, ist es uns seit Jahren, ohne überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es nicht klappen könnte, gelungen, eine beständige, Jahre überdauernde Beziehung zu erhalten.

Auch, wenn es nur Momente sind – mit dir fühlt sich das Leben immer leicht an.

Natürlich macht es die Sache leichter, dass wir nie Alltag zusammen meistern mussten. Wer sagt, dass man das muss, um eine echte Beziehung zu führen? Ich glaube fest daran, dass einige unserer Beziehungseigenschaften jeder festen Beziehung guttun würden.

Heute sagtest du zu mir, als ich dir von meinen beruflichen Plänen und meinen Ängsten und Bedenken erzählt hab: „Du brauchst keinen Plan B, konzentrier dich auf Plan A und es wird klappen.“

Meine Aufgabe ist es ab jetzt, deine Unbeschwertheit in meinen Alltag aufzunehmen. Weniger Nachdenken, mehr machen. Mehr Vertrauen, mehr Mut und mehr Verzeihen, vor allem uns selbst.

Danke dafür, auf die nächsten 10 Jahre.

Headerfoto: Parastoo Maleki via Unsplash. („Gedankenspiel“-Button hinzugefügt und Bild gecroppt.) Danke dafür!

annenuranne fand als gebürtige Münchnerin ihren Herzensort in Berlin. Hauptberuflich ist sie HRlerin, in welcher Position sie ihre Passion, Menschen zu fördern, jeden Tag leben kann. Nebenbei schreibt sie begeistert Texte über Sex, Drugs, die Liebe, wahrer Dienstleistung und der Selbstverwirklichung im Beruf.

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