Vor ein paar Jahren hatte ich eine „Friends with Benefits“-Sache am laufen. Ich hatte bei meinem Lover geschlafen und als wir am nächsten Morgen aufwachten, bat er mich direkt um einen Blowjob. „Können wir erstmal ein bisschen knutschen?“, fragte ich. Er sagte nein; wir hätten schließlich beide schlechten Atem. „Wir könnten uns schnell die Zähne putzen?“, schlug ich vor. Er sagte nein; das würde den Moment kaputt machen. (Ich ging nach Hause, ohne ihm einen zu blasen.)
Küssen tut dem Körper und der Seele gut
Morgendliches Rumgeknutsche ist ein umstrittenes Thema. Die Hater*innen sagen, der schlechte Atem würde es ruinieren. Die Fans (inklusive mir) sagen, schlechter Atem verfliegt, sobald du den Mund öffnest und bewegst; und Küsse am Morgen können schnell zu Sex am Morgen führen
Sowohl Knutschen als auch Sex können eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringen – zu jeder Tageszeit. Küssen kann beispielsweise die Abwehrkräfte stärken, den Blutdruck senken und Heuschnupfensymptome lindern. Sex kann, besonders am Morgen, Stress abbauen und die Produktivität erhöhen. Abgesehen davon fühlen sich beide großartig an und helfen dabei, Nähe zur Partnerin oder dem Partner aufzubauen.
Wenn wir ficken wollen, ficken wir, scheiß auf den Atem.
Natürlich gibt es auch mehr als einen Reddit-Thread zum Thema. In “How do you deal with the eternal question of morning sex versus morning breath?“ reichen die Antworten zum Beispiel von „einfach machen“ und „durchhalten“ bis hin zu „erst Zähne putzen“. Manche schlagen auch vor, eine Stellung zu wählen, bei der die Gesichter nicht so nah beieinander sind, wie Löffelchen oder Doggy-Style.
Die, die den schlechten Atem wenigstens lindern wollen, aber keine Lust haben, aufzustehen und ins Bad zu gehen, haben immer ein Glas Wasser, Kaugummi oder Pfefferminztabletten auf dem Nachttisch liegen. Ich schließe mich dagegen dem Post von “jonesie1988” an, der lautet: „Wenn wir ficken wollen, ficken wir, scheiß auf den Atem.“
Es gibt einige Tricks, die schlechten Atem verhindern können
Die Aufklärungsplattform Go Ask Alice hat noch ein paar Vorschläge in petto, die es morgendlichen Rummacher*innen einfacher machen können: Trink den ganzen Abend über viel Wasser, besonders vorm Zubettgehen; putz deine Zähne, benutze Zahnseide und Mundspülung vorm Schlafengehen; oder verzichtet einfach auf Zungenspiele und haltet die Lippen geschlossen.
Genau wie bei anderen Sexthemen sind morgendliche Küsse auf jeden Fall eine Unterhaltung mit der Partnerin oder dem Partner wert. „Mundgeruch am Morgen ist in etwa genauso verbreitet wie zerzauste Haare nach acht Stunden Schlaf. Es wird deinen Freund oder deine Freundin also sicher nicht schockieren, wenn du deine Gedanken dazu offen äußerst. Vielleicht hilft dir das Gespräch auch, entspannter an die ganze Sache heranzugehen“, heißt es auf Go Ask Alice.
Sprecht miteinander und findet eine Lösung, mit der ihr beide zufrieden seid.
Wir alle haben verschiedene No-Gos, wenn es ums Küssen und um Sex geht. Es ist komplett okay, wenn schlechter Atem am Morgen bei dir gar nicht geht! Aber wenn dein Partner oder deine Partnerin kein Problem damit hat, sprich mit ihm oder ihr darüber und findet eine Lösung, mit der ihr beide zufrieden seid – wie eine superschnelle Zahnputzpause oder Kaugummi. Und wenn du willst, dass dich dein*e Partner*in nach dem Aufwachen oral befriedigt, dann geh gefälligst auch auf ihre oder seine Bedürfnisse und Wünsche ein, denn Egoismus im Bett ist nie cool, weder am Morgen noch zu einer anderen Tageszeit.
Headerbild: Sabina Tone via Unsplash. („Körperliches“-Buttons hinzugefügt, Bild gecroppt.) Danke dafür!