Lass uns mal kurz vor die Tür – Kalte Luft und heiße Liebe

Die Kneipe war brechend voll. Die Leute stapelten sich übereinander, lachten und pilgerten minütlich zur Bar, um eine neue Runde süßen Schnaps zu trinken.

Der Rauch hing in dicken Schwaden von der Decke, als sie sich zu ihren Freund:innen in den hinteren Teil der Bar durchkämpfte, die sich bereits seit Stunden dort befanden und dementsprechend angetrunken aussahen. Beine waren weit ausgestreckt, Körper lagen übereinander, der Aschenbecher quoll über und die Augen funkelten.

Etwas abgekämpft schnappte sie sich einen Stuhl, der gerade frei wurde und wand sich an ihren Kumpel Freddy: „Und, was ist so passiert?“ Er drehte sich zu ihr, lachte und zog sie an sich, steckte ihr eine Zigarette in den Mund, zündete sie an und tätschelte ihr die Wange. „Schätzchen, komm erst mal an.“

Dann drehte er sich wieder zurück zu einem Mann mit brauner Lederjacke und verwuschelten Haaren, begann wild zu gestikulieren und beachtete sie nicht weiter. Aha. Da war sie wahrscheinlich für den Abend abgemeldet.

Der Weg zum Tresen voller Menschen, die sich angetrunken zu den Takten der Musik bewegten und langsam anfingen, die Hand unter die Shirts der anderen zu schieben.

Genervt zog sie an ihrer Zigarette und verfluchte ihre Entscheidung, heute am Freitagabend eine Spätschicht angenommen zu haben. Sie hätte auch einfach die ganze Zeit hier sein können und wäre jetzt auf dem Level der anderen: Heiter bis wolkig, das Leben ausblendend und auf der Pirsch nach dem nächsten Abenteuer. Sie zog seufzend ihre Jacke aus. Wo sie schon mal da ist, kann sie sich auch ein Feierabendbier gönnen.

Doch aussichtslos. Der Tresen war vollgepackt. Der Weg dahin voller Menschen, die sich angetrunken zu den Takten der Musik bewegten und langsam anfingen, die Hand unter die Shirts der anderen zu schieben. Hilflos schaute sie sich um. Und begegnete lachenden Augen, deren Hände ihr ein frisch gezapftes Bier zuschoben. „Hier, du siehst so aus, als könntest du das gut gebrauchen“, sagte der passende Mund dazu und die Augen schauten sie auffordernd an.

Sie nickte, musterte den spendablen Geber und versuchte auszumachen, ob er nicht ein Psychopath und das alles ein abgekartetes Spiel ist, ihr etwas einzuflößen. Doch Augen, Hand und Mund gehörten zu einem jungen Mann, der in der Gruppe ihrer Freund:innen saß, die Gefahr war äußerst gering.

Er schien ihre Gedanken erraten zu haben und griff selbst nach dem Glas, um einen großen Schluck zu trinken: „Promise, da ist nichts drin.“ Sie musste ein bisschen lachen und trank ebenfalls. Stille. Neugierige Blicke.

Nur zu Besuch

„Wer bist’n du?“ Ein Freund. Nur für ein paar Tage in der Stadt. Berlin besuchen. Den Gastgeber eher nicht so, der wäre schon seit einigen Stunden kaum ansprechbar. Er schaute ihr intensiv in die Augen. Auf einmal wurde ihr ganz flau im Magen und sie musste den Blick senken.

Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht und sie unterdrückte den Impuls, sie mädchenhaft hinters Ohr zurück zu streichen. „Soooo.“ Sie räusperte sich vernehmlich, um sich selbst zu beruhigen. Warum war sie auf einmal so aufgeregt?

„Wollen wir kurz mal vor die Tür?“, sagte der Mund zusammen mit den funkelnden Augen, sie konnte nur schwach nicken und er zog sie an der Hand durch die Bar und stieß die schweren Flügeltüren auf. Die kalte Luft kam ihnen entgegen und sie konnte wieder ein bisschen klarer denken.

Er grinste, trat ein Stück auf sie zu und strich ihr diese lästige Haarsträhne aus dem Gesicht.

Nervös begann sie, in ihrer Jackentasche ihre Zigarettenpackung zu suchen, damit die Hände etwas zu tun haben. Ihre neue Bekanntschaft rieb die Fingerspitzen aneinander und trat von einem Fuß auf den anderen. In der Tat, heute war es erstaunlich kühl für einen Sommerabend.

„Irgendwie glaube ich, dass heute nichts mehr mit denen anzufangen ist“, sagte sie und deutete auf die Kneipe, in der sich ihre Freund:innen wahrscheinlich gerade noch mehr die Kante gaben und hochemotionale Diskussionen führten. Er grinste, trat ein Stück auf sie zu und strich ihr diese lästige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Vielleicht können wir ja etwas miteinander anfangen“, flüsterte er und blinzelte sie provokativ an. Sie lachte auf, fuhr mit ihrem Blick neugierig die Konturen seines Gesichts nach.

Sommersprossen hatte er, kleine Lachfalten um die Augen, einen etwas spöttischen Gesichtsausdruck. Dunkle Locken, die etwas unordentlich um seine Schläfen tanzten. Nett sah er alle mal aus. Was soll‘s, dachte sie und beugte sich vor, um ihm einen zarten Kuss auf den Mund zu hauchen. „So meinst du?“, fragte sie und fixierte ihn mit ihrem Blick. „Ja. Genau so“, flüsterte er und nahm ihren Kopf zwischen beide Hände und drückte seine Lippen schwer auf ihre.

Willkommen in Berlin

Für einen Moment wurde ihr schwindelig und er drückte sie etwas dichter an die Wand hinter ihnen. Ihr unterer Bauch zog sich zusammen und ihre Hände begannen, wie hypnotisiert an seinen Klamotten zu ziehen. Fuhren die Säume entlang, packten den Stoff und schoben ihn hoch. Spürten seine warme Haut, die so weich war im Kontrast zum kratzigen Stoff des Pullovers.

Er umfasste sie an Po und Hüfte und hob sie hoch. Sie schrie auf, doch er lachte nur und trug sie einige Meter weiter zu einer dunkleren Ecke, in der die Bar alte Palletten gestapelt hatte. Dort setze er sie ab und zog gleichzeitig ihre Hose ein Stück herunter.

Oh. Dahin wollte er also. Doch bevor sie nachdenken konnte, schob er seine Hand zwischen ihre Schenkel und das süße Gefühl des Begehrens stieg in ihr hoch. Sie knutschen wild, seine Erektion stach groß und hart unter seiner Jeans hervor. Ein Finger war schon in ihr, die Luft war kalt und sie wollte seine Körperwärme überall spüren. Sie zerrte mit einer Hand den Gürtel auf, dann den Knopf, zog die Jeans ein Stück auf und nahm seinen wundervollen Penis in die Hand. Rieb ihn, zog ein wenig an ihm, reizte ihn.

Seine Hand schob sich unter das T-Shirt und umfasst ihre linke Brust. Immer schneller wurden ihre Bewegungen, immer heftiger das Verlangen.

Mit seiner freien Hand drückte er die ihre weg, fingerte ein Kondom aus seiner Hosentasche und rollte es über. Griff abermals nach ihrem Po, zog sie an sich heran und drang sofort in sie ein. Langsam und unerträglich süß waren seine Bewegungen. Sie umschlang ihn fest und rieb sich an ihm.

Er packte ihre Haare und zog ihren Kopf langsam nach hinten, um heiße Küsse auf ihren Hals zu drücken. Ihre Hände suchten Halt auf dem rauen Holz der Paletten und sie drückte ihren Rücken durch. Seine Hand schob sich unter das T-Shirt und umfasst ihre linke Brust. Immer schneller wurden ihre Bewegungen, immer heftiger das Verlangen.

Mit einem heftigen Stöhnen kamen beide und er legte sich keuchend auf ihrem Oberkörper ab. Die Zeit schien wie stehen geblieben zu sein, die Bar lärmte, aber niemand betrat die Straße. Sie schob ihn beiseite und fand endlich ihre Zigaretten. Zündete sich eine an, zog ihre Hose wieder hoch und wendet sich ab, um zu gehen. Grinste ihn an. „Willkommen in Berlin.“

Headerfoto: Stockfoto von Bogdan Sonjachny/Shutterstock. („Sexy-Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!

ROSA ist irgendwann mal in Berlin gestrandet und seitdem geblieben. Zum Glück! Denn die Stadt hielt die Lieben fürs Leben parat: ihre Freunde und Freundinnen.

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