Ich hatte zu viel Sex

Vor ziemlich genau neun Monaten tauchte das Wort Tinder zum ersten Mal in meinem Leben auf. Ich befand mich auf der Party eines Freundes, saß an einem langen Tisch und trank Bier. Ich trank schweigend, denn mein Tischnachbar war Philipp.

Wir hatten uns seit Monaten nicht gesehen, da gab es ja eigentlich viel zu besprechen. Eigentlich. Denn seitdem wir uns gesetzt hatten, beschäftigte sich Philipp ausschließlich mit seinem Handy. Nun ja, wir hatten uns begrüßt, vielleicht hatten wir damit ja alles besprochen. Oder die App, die er gerade benutzte, war einfach unterhaltender als ein Gespräch mit mir, was es auch nicht unbedingt besser machte.

Man sagt ja, dass es heutzutage zu den aufrichtigsten Komplimenten gehört, wenn man bei einem Treffen sein Handy unbeachtet in der Tasche lässt. Eine Wahrheit, die ich gerade sehr gut nachvollziehen konnte. Es gab dann doch immer mal wieder einen der seltenen Momente, in denen sich Philipp vom Display seines Handys löste.

„Dit ist Tinder“, erklärte er auf meinen fragenden Blick.
„Musst du dir unbedingt mal runterladen.“ Er wollte noch etwas sagen, wurde aber abgelenkt, als sein Handy erneut vibrierte.
„Dit is Claudia. Supergeil! Guck dir mal die Lippen an“, sagte er und hielt das Handy in meine Richtung.
„Wer ist denn Claudia?“, fragte ich.
„Keine Ahnung“, sagte er. „Wir haben noch nicht geschrieben – aber: wir matchen.“

Sie matchten. A-ha.

„Und was schreibst du ihr?“, fragte ich.
„Ick schreib immer: ich liebe deine Augenbrauen“, sagte er. „Dit kommt immer jut.“
„Gut zu wissen“, sagte ich.

„Find love“. Mit diesen Worten wird für Tinder geworben. In der Sendung Taff habe ich einmal eine – sagen wir mal – Reportage über die App gesehen. Zwei Freundinnen, die gerade Single geworden waren, probierten die App zum ersten Mal aus. Beide trafen sich mit sympathischen jungen Männern, die Tinder zufälligerweise ebenfalls zum ersten Mal benutzten und sich auch zum ersten Mal über Tinder mit einer Frau trafen.

Kürzlich habe ich eine Freundin gefragt, was sie von der App hält. „Tinder“, schnappte sie verächtlich. „Damit will ich nichts zu tun haben. Das ist doch ein Fleischmarkt.“

Nun ja. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, erinnert mich Tinder eher an das Berliner Nachtleben. Die App ähnelt dem Moment, in dem man einen Club betritt, und die Frauen im Raum checkt. Man sortiert sie – nach ästhetischen Gesichtspunkten. Nach Äußerlichkeiten. Man kann das oberflächlich finden, und das ist es sicherlich auch, aber im realen Leben entscheidet man ja auch erst einmal über das Aussehen, bevor man den nächsten Schritt wagt.

Es gibt natürlich verschiedene Gründe, aus denen man Tinder nutzt, es gibt schließlich auch viele Männer in Beziehungen, die die App verwenden. Und auch das kann man in einen Zusammenhang zum Nachtleben stellen. Wenn Männer abends ausgehen, sagen sie sich ja nicht: „So! Heute will ich mal wieder so richtig viel Spaß haben, und die ganze Nacht zu toller Musik tanzen.“ Männer funktionieren anders. Sie gehen auf die Jagd. Aktiv oder passiv. Männer in Beziehungen wollen ihren Marktwert testen, sie wollen sehen, ob es noch funktionieren könnte.

Wenn man in einem Club Frauen kennenlernen möchte, gibt es natürlich Hindernisse. Schüchternheit zum Beispiel, oder die Angst vor Zurückweisung. Aber seit Tinder ist das kein Hindernis mehr. Man muss sich nicht mehr durchringen, eine Frau anzusprechen. Man braucht keinen Mut. Und man scheitert nicht, weil man nur mit Frauen chattet, die einen ebenfalls interessant finden. Und Tinder hat noch andere Vorteile. Beispielsweise kann die Frau, mit der man sich gerade in einem Club unterhalten hat, ja eventuell registrieren, wenn man sich an der Bar kurz darauf mit einer anderen Frau unterhält. Zu diesem „Dilemma“ kann es bei Tinder nicht kommen.

Auf der Gartenparty hatte Philipps Handy ja nicht pausenlos vibriert, weil er mit Claudia chattete, sondern auch mit Natalie, Mia, Anna und Franziska. Parallel! Zack, zack, zack! Ich komme schon durcheinander, wenn bei Facebook drei Chatfenster offen sind. Mit vier oder fünf bin ich hoffnungslos überfordert. Philipp schien das vor keine Herausforderung zu stellen.

„Ick hab nachher noch zwei Tinder-Dates“, sagte er, als er sich verabschiedete.
„Zwei?“, fragte ich.
„Wenn die erste nüscht ist, brech ick ab“, erwiderte er. „Mit der anderen bin ick ja erst zwei Stunden später verabredet.“

Natürlich ist das Nachtleben einer der unverbindlichsten Orte, die es gibt, und Tinder kultiviert diese Unverbindlichkeit einer Clubnacht. Die App ist ein ewiger Club-Besuch.

Das Problem von Tinder ist gar nicht die Oberflächlichkeit, es ist die Masse. Der Strom neuer potenzieller Partner, der nie versiegt. Dieser Strom macht süchtig. Jedes Match ist ein kleines Erfolgserlebnis, und eine Zurückweisung kriegt man gar nicht so richtig mit, wenn man – sagen wir mal – die Fotos von 80 Frauen geliked hat. Man verliert den Überblick, gewissermaßen im positiven Sinn. Man wird nicht verletzt.

„Und, wie war’s mit Claudia?“, fragte ich Philipp, als ich ihn eine Woche nach der Party zufällig auf der Straße traf.
„Wer ist denn Claudia?“, fragte er, und brauchte wirklich eine knappe Minute, bevor sie ihm wieder einfiel. „Ach ja. Na ja, sagen wir’s so: auf gutem Niveau zufriedenstellend.“
„A-ha“, lachte ich.
„Ich kann nicht mit dir schlafen, sonst verliebe ich mich in dich“, zitierte er die Frau entgeistert. „Die hab ick danach sofort gelöscht!“

Philipp war dabei, sich zu dem effizentesten Single zu entwickeln, den ich persönlich kannte. Wenn man so wollte, hatte Tinder die Kontrolle übernommen. Wenn Philipp früher in einer Clubnacht keine Frau kennen gelernt hatte, verschickte er SMS-Nachrichten an mehrere Frauen, ob sie sich nicht noch treffen wollten. Er hatte sie sogar in einer Liste zusammen gefasst. Er nannte sie seine Booty-Call-Liste. „Hat natürlich nur selten geklappt“, sagte er. „Damals. Aber jetzt gibt’s ja Tinder.“ Inzwischen kontaktiert er in solchen Momenten Frauen, die gerade in der Nähe und noch wach waren, und lud sie zu sich ein.

„Zwölf Mal hat’s schon geklappt“, sagte er.
„Zwölf Mal?“, stellte ich fest. „Tinder is also ‘ne Booty-Call-App.“
„Die beste“, sagte Philipp eindringlich.

Wir haben uns dann einige Monate nicht gesehen, aber am Sonntagabend habe ich ihn auf einem Geburtstag getroffen. Als ich ihn erkannte, erschrak ich mich schon ein wenig. Er sah fertig aus, müde und ausgelaugt. Nachdem wir uns begrüßt hatten, sagte er einen außergewöhnlichen Satz.

„Alter“, sagte er. „Ich hatte zu viel Sex in meinem Leben.“
„Tinder?“, fragte ich.

Philipp nickte. Er erzählte mir, dass er in den letzten Monaten mit 127 verschiedenen Frauen geschlafen hat. 127! Seitdem Philipp einen Tinder-Account hat, hat er keine Zeit mehr. Er berauscht sich an all den Möglichkeiten, es ist eine Sucht, die sich verselbstständigt hat. Die vielen Dates haben Philipp abgestumpft. Er konsumiert die Frauen nur noch. Dates sind nichts Besonderes mehr, sie sind austauschbar, Teil einer Gleichung, Mathematik.

Die vermeintlichen Vorteile von Tinder sind eigentlich seine Nachteile. Die Frage ist nämlich, ob Effizienz in solchen Dingen vorteilhaft ist.

Anfang der Woche habe ich gelesen, dass es neuerdings Menschen gibt, die einen Screenshot ihres aktuellen Kontostandes als Profilbild verwenden. Das ist nur konsequent, denn genau genommen ist das Tinder zu Ende gedacht. Effizienter geht es nicht.

Tja. Es ist sicherlich interessant zu beobachten, wo das hinführt.

Wir können gespannt sein.

Wirklich gespannt.

Fun Fact: Michael Nasts neues Buch Generation Beziehungsunfähig könnt ihr jetzt schon vorbestellen, den ersten steilen Schinken gibt es schon etwas länger auf dem Markt.

Headerfoto: Demetrius Washington via Unsplash.com (Gedankenspiel-Button hinzugefügt.) Danke dafür.

Michael Nast, geboren 1975, landete mit "Generation Beziehungsunfähig" den Bestseller des Jahres 2016. Mit seiner außergewöhnlichen Beobachtungsgabe ergründet er Situationen und Tatsachen wie kein anderer. Nach einer abgebrochenen Buchhandelslehre gründete er zwei Plattenlabels und arbeitete für verschiedene Werbeagenturen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin als freier Autor und Kolumnist.

34 Comments

  • Diese Philpps trifft man an jeder strassenecke in berlin. Tinder so wie es in Deutschland genuzt wird ist eine Form von moderner Prostitution, nur ohne das Entgelt (eine win lose Situation). Das mit dem Konstostand ist schon mal ein grosser Fortschritt in Richtung ordnungsgemaesser Entlohung 🙂

    • Interessanter Artikel. Da ist ein Stück Wahrheit dran! Ich habe Tinder auch einmal ausprobiert. Es ist schon etwas länger her. Damals kann ich das nur bestätigen. Wie seht ihr das? Findet Ihr Tinder gut oder Zeitverschwendung?
      Grüße
      Oli

  • Also mein Freund und ich kennen uns über Tinder. Und wir heiraten nächstes Jahr 🙂 Es gibt zum Glück auch Ausnahmen 🙂

    • Du bist so ein toller Mann, wenn nur mehr Männer wie du wären. Finde ich eine ganz tolle Einstellung, hast du eine Freundin? :-*

  • Ich habe einen Kollegen der ist ein echter Weiberheld und nutzt schon seit geraumer Zeit Tinder. Ich kam bereits mehrfach an und sagte mir ich solle das mal ausprobieren, da er dort ziemlich erfolgreich bei den Frauen ist. Als ich ihn fragte wie er das mache das er jede Woche eine neue hat, sagte er ganz Stumpf “ Das ist die Macht der Quote? “ Ich fragte , welche Quote er denn meine. Er entgegnete,dass es so einfach sei, weil er einfach soviele Frauen anschreibt, bis er eine hat die Ja sagt und sich mit ihm zum Abendessen zu zweit bei ihm zu Hause trifft. Er sagte er hat festgestellt, wenn man 100 Frauen angeschrieben hat , das dann mindestens eine dabei ist, der er für sich gewinnen kann. Man muss zwar diszipliniert sein, aber wer Spaß daran hat, sollte es ausproberen 🙂

  • Also ich glaube nicht, dass die Leute sich da anmelden weil sie Sex suchen. Ich mein wenn jemand eine DATING app nutzt dann ja mit der Absicht sich zu treffen. Was sich daraus ergibt bleibt offen. Ich finde den Beitrag sehr lustig geschrieben und unterhaltsam. 127 Frauen finde ich ja schon extrem aber umgerechnet sind das knapp 2 Frauen die Woche.. ist theoretisch ja machbar 🙂 Schade, dass du uns hier nicht deine Geheimnisse verraten hast wie du dich nach einem Match verhältst 🙂 ich habe noch nie die Augenbrauen gelobt aber ich glaube auch nicht, dass dies funktioniert.

  • Wer an solchen einfältig-denunziatorischen Artikeln, wie sie hier im kumpelhaften Ton geschrieben werden, seine Freude hat, wird mit der ganzen Sammlung bestens bedient. Im Fernsehen stirbt die Talkshow als RTL-Format langsam aus. Hier scheint sie ihr letztes Schlupfloch gefunden zu haben, in dieser endlosen Dampfschwafelei über Hipster-Berlin, Flirts und Frauen – der Text als Talkshow mit Herr Nast als Moderator und immerwährendem Stargast. Ein nächster Mario Barth, wenn er lernt, seine eigenen Texte fehlerfrei vorzulesen.

  • Tinder kann man sehr gut benutzen, wenn man mal auf Klo sitzt oder 5min Pause macht.
    Ansonsten ist es immer von Vorteil Frauen direkt anzusprechen, die einem gefallen.

  • 127 Frauen kann man sehr schnell Treffen. Es muss nicht erfunden sein. Wisst ihr zb. was eine sextreff ist? Und es ist auch nichts falsch daran. Wenn jemand es glücklich macht, ist doch alles in Ordnung.

  • Interessant und amüsant geschrieben – hab Tinder noch nicht ausprobiert, aber lovoo. War eher enttäuscht von der app. Mit dem Dating hat es dann doch geklappt – aber ganz klassisch: Erstkontakt war in einer Bar, nicht am Bildschirm 😉

  • Naja von solchen Apps kann man halten was man will. Menschen, die sich dort anmelden, sei es wegen der Neugier oder wegen Sex. Sollen sie tun. Man darf sich bei entstehenden Bekanntschaften aber nicht beschweren, wenn diese dann tatsächlich nur in Sex enden.

  • Heutzutage trifft man sich auf einem Portal auf dem es explitzit um private Sextreffen geht.
    Es wird viel offener mit dem Thema umgegangen und jede Menge Spass macht es auch noch. Meine Erfahrung zeigt mir das Frau und Mann nicht so verschieden sind und warum lange drum rum reden.

  • Ich weiß gar nicht, was sich hier manche über den Inhalt des Artikels aufregen. Das meiste davon ist ganz klar frei erfunden. Man kann über Tinder nicht in wenigen Monaten 127 Frauen kennen lernen und mit denen in der Kiste landen, wenn man nicht gerade Tinder zu seinem Beruf gemacht hat und diesen 24/7 ausübt.

    Sicher kann man über die App schnell jemanden kennen lernen und man landet auch schon mal gelegentlich in der Kiste, aber ein normaler Mensch mit einem normalen Leben, mit einem Beruf oder Studium und begrenzt viel Zeit, wird es nie in so kurzer Zeit auf 127 schaffen. Das ist schon rekordverdächtig haha 😀

    Aber eben auch frei erfunden. Wenn man Tinder schon mal benutzt hat, weiß man, dass das nicht geht. Ist ne schöne Geschichte, hat aber schon was von einem Werbetext. Solche Werbetexte über Tinder habe ich schon einige gelesen und sie sollen allen nur neugierig auf Tinder machen und Dinge versprechen, die man dort so nicht erleben wird. Vom Stil her unterscheidet sich dieser Text hier kaum von den anderen dieser Art 😉

  • Also Leute, ich weiß ja nicht. Unzählige Frauen schreiben bei Tinder direkt in ihr Profil, dass sie nicht an Sex interessiert sind. Wenn man nicht gerade alles mitnehmen würde, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, dann liked man selbst vielleicht von 100 Frauen 20. Von diesen 20 liken einen wenn man Glüch hat, vielleicht 8 zurück. Bei diesen acht müsste man dann riskieren, einen Korb zu kriegen, indem man sie einfach gradeheraus nach Sex fragt. Vielleicht klappts aber ja auch bei 5 davon. Aber 127 in einem Monat, das ist doch einfach Bullshit. Normalerweise geht doch genau wie im richtigen Leben bei Frauen nix, wenn man sie nicht zumindest mal mit Smalltalk irgendwie von sich überzeugt. Ein paar Mal hin- und herschreiben ist da also auf jeden Fall notwendig. Und selbst wenn die Unterhaltung gut verläuft, schreiben viele nach dem dritten Mal oder so nicht mehr zurück und damit geht da meistens gar nix. Weiß echt nicht wie anspruchslos man sein muss, um bei Tinder tatsächlich mehr Sex zu haben als man es im normalen Nachtleben hinkriegen würde.

  • Das ist natürlich echt krass 127 Frauen in einem Monat. Das wären mindestens 4 Frauen pro Tag. Ich meine Frauen und Sex sind ja gut, sollten aber trotzdem nicht 90% seiner Lebenszeit in Anspruch nehmen.

    • „In einem Monat“ steht da doch gar nicht, sondern „in den letzten Monaten“, das können auch 6 oder 9 sein. 127 Frauen in 270 Tagen war für manche „Player“ schon lange vor dem Internet möglich, ein Kumpel aus meiner Schulzeit war auch so drauf.

  • Das ist natürlich echt krass 127 Frauen in einem Monat. Das wären mindestens 4 Frauen pro Tag. Ich meine Frauen und Sex sind ja gut, sollten aber trotzdem nicht 90% seiner Lebenszeit in Anspruch nehmen.

  • Tinder ist eine ganz einfache Methode Leute kennenzulernen.
    Klar, auf den ersten Blick ist es super oberflächlich. Aber im Endeffekt entscheidet immer der erste Eindruck (das Äußerliche), ob man jemanden interessant findet oder nicht – auch in der echten Welt.
    Ich habe meinen Freund über Tinder kennengelernt! Und ich kenne noch mehr von “unserer Sorte”!
    Ganz ehrlich? Tinder ist das was du draus machst! Punkt.

  • Komisch, ich sehe gut aus, bin beruflich erfolgreich, habe viele Hobbys, aber ich hab bisher noch nie bei Tinder oder Lovoo mit einer Frau gechattet. Da kommt immer nur „leider kein Interesse“. Deshalb leider weiterhin kein Sex oder gar eine Beziehung. Daran glaub ich gar nicht mehr.

  • Als ich diese Geschichte las, musste ich mental mehrmals vomieren…..und immer schön die Ausrede verwenden “ So sind Männer“, was für ein Quatsch!

  • So what? Gut, Leute, die denken, mit tinder die große Liebe zu finden, sind naiv. Aber Leute, die einer App die Schuld geben, dass menschliche Kommunikation zu kurz kommt…das ist doch das tatsächliche Dilemma unserer Zeit. Davon abgesehen strotzt der Text vor Klischees – Männer gehen nicht tanzen, weil sie nur tanzen wollen, und Frauen verlieben sich beim Sex sofort. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als ob auch Philipp ein von Taff geschriebener Charakter ist, und dass der Autor seine kleinbürgerlichen Ansichten mal los werden musste (die schrecklichen Gefahren von zu viel tinder Sex rangieren quasi gleich hinter crystal meth). Schuld ist hier nicht irgendeine app, sondern ein Mangel an Selbstkontrolle; Sexsucht ist für Betroffene ein ernstzunehmendes Problem, welches es aber ohne Frage schon vor tinder gab.

  • … schade, dass ich die App letzte Woche gelöscht habe. Wäre es möglich anderweitig Kontakt zu „Philipp“ aufzunehmen? Bin interessiert. Menschenhandel pt2, please 😛 ps.: Es grüßt, die weibliche Variante von Philipp 😛

  • „Männer funktionieren anders. Sie gehen auf die Jagd.“ – was für ne aussage. hätt ich anders verpackt, ist so generalisiert falsch. cheers!

  • Amüsante, erschreckende (?) Geschichte.

    Was mich aber wundert, sind die in letzter Zeit zahlreich auftauchenden Artikel und Beiträge in allerlei Medien zum Thema Tinder. Grindr als „Avantgarde“ der geo-lokalisierten Dating-Apps gibt es seit 2009. Und erst 2015 schreiben alle über Tinder?

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