Nun sitze ich hier in der kleinen Bar über den Dächern der Stadt.
München. Diese Stadt, die mich zwei Tage lang verschluckt hat.
Von hier oben betrachtet erscheint sie so winzig, unbedeutsam und doch ist sie zu meiner Schicksalsstadt geworden.
Ich wollte niemals hierher kommen, denn ich hatte Angst…wahnsinnige Angst vor einem Treffen mit dir.
Eine Romanze, die nicht sein sollte, nicht sein durfte.
Vor sieben Jahren kreuzten sich unsere Wege, unsere Emotionen, eine Romanze, die nicht sein sollte, nicht sein durfte.
Und so schnell wir uns begegneten, genauso schnell, jäh und schmerzhaft mussten wir uns wieder verabschieden.
Jeder von uns ging seinen ganz eigenen Weg, doch ich konnte dich nie vergessen.
Ich hatte es versucht, war fast schon erleichtert, als du mir sagtest, dass du dich verlobt hast.
Und auch ich hatte mein vermeintliches Glück gefunden.
Doch das Leben läuft selten nach Plan, zeitgleich durchlebten wir den Schmerz einer Trennung.
Ich habe mich wieder an diesem Feuer verbrannt, weil mich die Wärme zu sehr angezogen hat.
Und so kommt es, dass ich heute hier sitze, versuche eine Antwort zu finden, die Ereignisse des letzten Tages einzuordnen und die Trümmer meines Herzens aufzusammeln, um sie wieder zusammen zu setzen.
Ich habe mich wieder an diesem bekannten Feuer verbrannt, weil mich die Wärme zu sehr angezogen hat.
Der Kampf Herz gegen Kopf, Vernunft gegen einen Augenblick voll Leidenschaft, ich gegen „wir“…und wieder hat die Unvernunft gewonnen, wieder hast du mich in deinen Bann gezogen.
Wieder hat die Unvernunft gewonnen, wieder hast du mich in deinen Bann gezogen.
Der vorangegangene Tag war einer der besten in diesem Jahr und er wird auf ewig mit dir verknüpft sein.
Du gabst mir ein Gefühl, dass ich lange vermisst habe.
Du hast mich auf Händen getragen, etwas anderes als die anderen in mir gesehen, wenn auch nur für diese eine Nacht.
Und heute schlägt mir die Realität wieder ins Gesicht.
Ich kann die Zeit nicht einfrieren, so sehr ich es auch möchte.
Ich möchte jede Sekunde konservieren, jedes deiner Worte einschließen und jede deiner Berührungen in Reserve halten, um sie hervorzuholen, wenn ich mich so einsam fühle wie jetzt.
Ein Weg, den ich gegangen bin, ohne Wiederkehr, und doch wünsche ich mir so sehr noch einmal ein ganz kurzes „wir“.
Unsere gemeinsame Zeit hat alte Wunden und Gefühle wieder hervorgebracht, die ich all die Jahre erfolgreich verdrängt hatte.
Wieder einmal bist du in mein Leben getreten, weil ich es zugelassen habe und genau wie damals müssen wir uns trennen – aus Vernunft, Selbstschutz, Sehnsucht.
Mit jedem Schluck Wein festigt sich diese Erkenntnis…es schmerzt.
Ich weiß, dass es ist, wie es ist, ein Weg, den ich gegangen bin, ohne Wiederkehr, und doch wünsche ich mir so sehr noch einmal ein ganz kurzes „wir“…
Headerfoto: cottonbro studio (Kategorie-Button hinzugefügt.) Danke dafür!