Dies ist die Fortsetzung des neulich erschienenen Textes Heiß-kaltes Klassentreffen.
Du führst mich wortlos in eine der kleinen Nebenstraßen. Dann schließt du ein Auto auf. „Es ist das Auto von Noahs Vater“, sagst du, als ich dich fragend angucke. Noahs Vater ist Chefarzt und das Auto dementsprechend groß und protzig. Sex im Auto. Schon ein paar Mal erlebt und definitiv nicht meine erste Wahl. Aber was soll‘s. Mit dir kann es nur gut werden.Wir klettern kichernd auf die Rückbank. Der Wagen ist zwar groß, den Kopf stoße ich mir aber trotzdem, als ich meinen Mantel ausziehe.
Wir sitzen einander zugewandt nebeneinander, halten kurz inne, lächeln uns an. Den ersten Kuss für dieses Jahr wollen wir beide langsam genießen. Und so nähern wir uns Zentimeter für Zentimeter, bis sich unsere Lippen endlich treffen. Weich und gleichzeitig fest sind deine, ein bisschen rau. Genau richtig. Stimmt, so schmeckst du ja, ist mein erster Gedanke, nachdem sich unsere Zungen vorsichtig suchen und ihr Spiel beginnen. Sie locken einander, tanzen die ersten Schritte und gewinnen wieder an Vertrautheit. Erinnerungen an die letzten Jahre werden wach. Wir werden jeden Schritt, jede Berührung zelebrieren. So tun wir es immer, obwohl die Orte, an denen wir es tun, es erstmal nicht wirklich hergeben.
Deine Hand wandert langsam von meinem Oberschenkel hoch Richtung Taille. Überall Strumpfhose. Na toll. Warum hab ich diesmal eigentlich keine Strapse angezogen? Die wären jetzt wesentlich praktischer. Und heißer. Egal. Und in ein paar Minuten wird es mir noch egaler sein. Ich kenne mich. Mich und meine Lust. Du schiebst deine Hand weiter unter mein Kleid und das Trägertop, das ich drunter trage. Ich trage keinen BH. Wenigstens das. Als du mit deiner Hand an meinem Schulterblatt ankommst, verstehst du und stöhnst ganz leise auf. Ich sehne den Moment herbei, an dem du sie endlich nach vorne gleiten lässt. Du streichst zuerst mit der flachen Hand über meine linke Brust und umfasst sie. Dann reibst du meinen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Kleine Lustwellen wandern direkt zwischen meine Beine. Sie verstärken sich, je ausgiebiger dein Spiel mit meinen Brüsten wird. Ich liebe das. Es gibt Männer, die unterschätzen die Brüste als erogene Zone der Frau. Du zum Glück nicht.
Ich ziehe mir umständlich das Kleid über den Kopf. Ich sage ja, Autosex ist nicht meine erste Wahl. Du schiebst langsam mein Top runter. Den einen Träger, den anderen, streifst es ab bis runter zu meiner Taille. Du betrachtest mich. Meine Brüste, mein Dekolleté, meinen Hals, mein Gesicht. „Du bist immer noch so schön“, sagst du und küsst mich. Das war ja fast schon romantisch. Passt gar nicht zu dir. Dann beginnst du, meine Nippel mit der Zunge zu necken, sanft an ihnen zu saugen. Ich schließe die Augen, gebe mich hin. Stöhne leise, vergrabe meine Hände in deinen Haaren. Was machst du mit mir? Ich bin jetzt schon völlig willenlos. Gerade, weil du mich bisher kaum angefasst hast.
Dafür tastet sich meine Hand nun ungeschickt an deine Hose heran und versucht, sie zu öffnen. Das, was für den Mann der BH-Verschluss ist, ist für mich definitiv der Gürtel und der Reißverschluss bzw. die Knöpfe. Eine Stolperfalle. Ich muss schmunzeln, als du mir hilfst und deine Hose und Boxershorts weit genug runterziehst. Auch dieses Wiedersehen ist ein schönes. Ich weiß, wie du gerne angefasst wirst, also halte ich mich nicht lange mit Spielereien auf, sondern packe deinen Schwanz fest in meine Hand, bewege sie aber noch einigermaßen langsam auf und ab, variiere den Druck an der Eichel. Spätestens jetzt hab ich dich. Dein schneller Atem zeigt es mir. Deine Blicke ebenso, als du von meinen Brüsten ablässt und deine Hand unter meine Strumpfhose, direkt in mein Höschen gleitet. Obwohl du jetzt schon zu allem bereit wärst, reißt du dich zusammen und beginnst langsam, genau die Stelle zu umkreisen, an der ich mich auch berühre, wenn ich es mir selbst mache. Jetzt hast du mich auch. Wir schauen uns an. Berühren uns gegenseitig. Machen uns geil. Wir wissen genau wie es geht. „Ich will dich“, sage ich.
Wir lassen voneinander ab, ziehen uns aus. Ich zuerst meine Stiefel. Das geht noch leicht. Das Gurtschloss auf dem Sitz erwischt mich jedoch schmerzhaft an meinem runden Hintern, als ich umher rutsche, um meine Strumpfhose auszuziehen. Es gibt Orte, an denen das besser funktioniert. Und irgendwie auch heißer aussieht. Aber ich bin so geil auf dich, dass ich einfach nur will, dass es schnell geht. Ich bin gierig und ungeduldig. Du bist jetzt auch halbwegs nackt. Und du hast daran gedacht, das Gummi vorher aus der Hose zu holen. Perfekt.
Du rutschst auf den mittleren Sitz. Ziehst das Gummi drüber. Mit geducktem Kopf klettere ich auf deinen Schoß. Wir müssen grinsen. Nächstes Jahr denken wir uns was Besseres aus. Vielleicht sind deine Eltern dann ja mal wieder über Weihnachten verreist.
Ich hocke mich auf dich. Die Füße rechts und links neben dir auf dem Rücksitz. Langsam dringst du in mich ein. So wie ich es liebe. Ich schau dir dabei in die Augen. Dieser Moment ist für mich einer der erregendsten bei Sex. Das erste Eindringen und die Blicke dabei. Ich stöhne auf. Du magst es, meine Lust zu hören. Ich kann eh nicht still sein, wenn mich anmacht, was mich anmacht.
Ich bewege mich erst langsam auf und ab. Das halte ich nicht lange aus. Es fühlt sich einfach zu gut an. Ich werde schneller und schneller. Dass ich deinen Schwanz so weit nach oben und unten entlang gleiten kann, ist besonders geil an dieser Position. Du hast meinen Po fest in der Hand, führst mich. Ich halte mich mit der einen Hand an dir, mit der anderen an der Kopfstütze fest. Meine Stirn liegt auf der Rückenlehne auf, gleich neben deinem Kopf. Ich rieche dein frisch gewaschenes Haar, verkrieche mich darin. „Gott, ist das geil“, stöhnst du und ziehst mich fester an dich, sodass ich dich ganz tief in mir spüre.
Wir halten inne, ich lasse mein Becken langsam kreisen. Versuche, meine Lustwellen wieder zwischen meinen Beinen zusammenlaufen zu lassen. Erstmal wieder runterkommen. „Leg dich hin“, sagst du und drückst mich langsam von dir runter. Ist das sein Ernst? Wie soll das denn gehen?
Aber es geht. Das linke Bein ziehe ich an, der rechte Fuß ist an die Kopfstütze des Fahrersitzes angelehnt. Ich will, dass es weiter geht, dich wieder in mir spüren und ziehe dich auf mich. „Langsam“, sagst du und dringst wieder in mich ein, küsst mich, meine Brüste. Früher, als wir 16 waren, kanntest du kein langsam. Dafür hast du wahrscheinlich zu viele Pornos geguckt und dachtest zu wissen, wie es funktioniert. Das ist jetzt anders. Ich mag beides. Und ich mag das Hier und Jetzt.
Ich fasse mich selbst an. Spüre dich in mir und meine kreisenden Bewegungen dort, wo sie mich am besten zum Höhepunkt bringen. Ich genieße jede unserer gemeinsamen Bewegungen. Langsam werden wir schneller. Wahnsinn ist das. Meine Lust zentriert sich immer mehr und ist gleichzeitig überall. Wir schauen uns an. Auch dein Geist ist schon lange in Ektase geraten. Die Köpfe sind aus. Jetzt gibt es nur noch unsere Körper, die sich ineinander bewegen. Sich wollen. Das eine wollen.
Deine Stöße werden immer tiefer und heftiger. Meine Kreise schneller, der Druck stärker, mein Stöhnen lauter. Scheiß drauf, wenn uns jemand hört. Ich kann jetzt nicht mehr warten. Es nicht mehr festhalten. Dein Atem verrät mir, dass du es auch nicht mehr lange kannst. Also lasse ich los. Und du mit mir. Ich komme so heftig, dass mein Aufschrei sofort wieder verstummt. So sehr überrollt mich die Orgasmuswelle. Rauschen, reines Rauschen.
Ich stehe unter der heißen Dusche und verabschiede mich gedanklich von dieser Nacht. Auch das ist ein Ritual nach dem Sex mit anderen Männern. Und gleich lege ich mich wieder neben dich in unser Bett. Neben dich, meinem Zuhause.
Headerfoto: Beryl Chan via Creative Commons Lizenz 2.0! („Sexy Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!