„Wenn ich groß bin, kauf ich Sektgläser!“
Jelena denkt, sie sei ein richtiges Stadtkind. Das finden wir süß, wenn man in Betracht zieht, dass sie aus Nürnberg kommt. Wobei Google ja sagt, dass die Bayern da mehr als ‘ne halbe Million Einwohner haben. Krass. Ok, gut, Jelena ist offiziell kein Ding vom Lande. Ihr Daddy ist übrigens Spanier, was erklärt, warum sie schon immer ein Herz für Siesta hatte. Endlich wieder Vorurteile auspacken. Bombe. Als Kind überzeugte die Kleine im Trachtentanz, Flamenco, Reiten und sogar mal im Tennis. Das beste war allerdings ihre Performance im Aquarell-Kurs. Wie Van Gogh, Leute. Nur mit Tusche. Jelena besitzt seit gefühlten Ewigkeiten eine Gitarre und ihre Eltern warten bis heute darauf, dass sie ihnen was vorspielt. Als Teenie war sie ein klassisches Hamburger-Schule-Adidas-Jacken-Mädchen und stand auf Männer mit guten Frisuren (Adam Green und ein paar Jungs von den Strokes). Ihr Abitur 2005 stand unter dem glorreichen „mit minimalem Aufwand die höchstmöglichen Punkte bekommen“-Stern. Hat ganz wunderbar geklappt. Ist nämlich ziemlich gut geworden. Ha. Dann machte sie sich Work&Travel-mäßig erst mal nach Australien auf, um eventuell rauszufinden, wo es beruflich hingehen soll. Weiter Richtung Süden vielleicht? Na sichi. 2006 ist Jelena nach Konstanz gezogen und hat zwo Semester Linguistik studiert. Minimaler Fail. Anfang 2007 ging es weiter nach London, weil das einfach ihre riesengroße Herzensstadt war. An der London Metropolitan hat sie Musikmanagement und Soziologie studiert, zwischendurch kurz in Berlin für MTV gearbeitet, und sich 2011 – zurück in the UK – ihren Bachelor abgeholt. Hach, das Gesamtkonzept des Engländers an sich hat es ihr echt angetan. Schwarzen Humor zum Mitnehmen, bitte. Nach einem kurzen Zwischenstopp als Praktikantin im Bangkokschen Göthe Institut ist die Gute vor drei Jahren in unser gemütliches Berlin gezogen. Und hat natürlich erst mal in der Stralauer Allee 1 gearbeitet. Universal Music (oder halt Zalando) kriegt sie alle. Eigentlich kann man gar nicht erzählen, was Jelena letztes Jahr gemacht hat. Wir tun es trotzdem: Sie hat auf dem BER gearbeitet. Unser aller Geister-Flughafen, herrlich. Die 28-Jährige kann zumindest bestätigen, dass der Airport existiert. Den hat sie von ihrem Büro aus nämlich gesehen. Neuerdings ist sie zurück in der Musikbranche und arbeitet für eine Bookingagentur. Die Frau ey, voll das Multi-Talent! Live-Musik ist ja eh Jelenas große Liebe. Trifft sich also alles ganz hervorragend. Gerade eben war sie noch bei Turbostaat und Libertines. Pete Doherty lebt noch? Träumchen. Seit Neuestem probiert sie Longboarden auf dem Tempelhofer Feld aus. Das macht nicht nur irre viel Spaß, das sieht im Anfangsstadium auch noch richtig scheiße aus. Im Frühjahr hat die Bier-Freundin sich ein Schlauchboot zugelegt, um galant angetrunken über die Spree zu schippern. Sonntags im Bett SZ lesen und das dazugehörige Kreuzworträtsel runterrocken macht sie glücklich. Ähnlich wie spazieren gehen, hässliche Graffitis und seltsame Menschen angucken. Ihre Putenkeule bereitet Jelena stundenlang und mit viel Liebe zu. Also ja, kochen ist kein Problem. Geduld dafür so ein ganz kleines bisschen. Am liebsten wäre sie immer sofort in allem Vollprofi. Lange auf etwas warten ist halt schon eine Kunst für sich. Vor Penis-Witzen und einem Gläschen Sekt samstagmittags hat sie keine Angst. Höchstens davor, nicht mindestens einmal im Jahr extrem weit weg zu reisen und geile Möbel, Decken, Lampen, Tee-Services und Co. von Übersee mitzubringen. Wer auf schwer unterhaltsame Ladies steht, die gar nicht so viel Lust auf das klassische Shoppen haben und zu 99% salzig essen, der ist hier wahnsinnig gut aufgehoben. Kommt Männers, schreibt der schnieken Jelena und führt sie zum Gin-Workshop aus. Da haben alle was von. Promise!
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Sorry, Jelena ist nicht mehr auf der Suche. Du kannst ihr leider nicht mehr schreiben.
Aber keine Sorge. Mehr Mädchen aus Berlin gibt es hier.