„Wir sind doch auch nur Neanderthaler in besseren Outfits!“
Memphis heißt eigentlich anders. Aber da ihn alle seit gefühlt immer so nennen, reihen wir uns ein. Der bürgerliche Name kommt nur zum Vorschein, wenn sein Bruder was Ernstes zu besprechen hat. Hihi. Aufgewachsen ist der Gute in Salzgitter – flächenmäßig groß, dafür aber echt nix los. Mit 11 hat Memphis Gitarre gelernt, kurz darauf folgte die erste Kellerband. Angefangen hat es mit Grunge und Rock, nach der Pubertät war Hip Hop die Herzensmusik. Selbstverständlich war der Bub ein Skater und Mountainbiker. Geile Tricks hat er probiert, aber nie so wirklich geschafft. Wie sagt man so schön: Der Gedanke zählt. BaBäm. Sportlich hat sich Memphis in Shotokan-Karate geübt. In Salzghetto war das durchaus nützlich. Nach dem zweiten Rippenbruch war ihm das ganze dann doch ein wenig zu brutal. Zur Abi-Zeit 2001 hat er als Schulsprecher eine Demo gegen Terrorismus organisiert. Inklusive 1.400 Teilnehmern und großer Blutspende-Aktion. Ein Mann voller Tatendrang. Primchen! Für seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann (Mama zuliebe) ist Memphis nach Braunschweig gezogen. 2005 war er fertig, sowohl mit der Ausbildung, als auch mit dem Beruf. Menschenverarsche vom feinsten war das für ihn. So gar nicht sein Ding. Viel geiler: selbst Musik produzieren und Konzerte veranstalten. Und wie einem das Glück manchmal so in die Karten spielt, hat er 2006 beim Mikrofonieren des Braunschweiger Staatstheaters seine zweite Ausbildung beim Rockservice klargemacht. Diesmal sogar in einem Bereich, für den er auch brannte: Tontechnik. Nachdem das Ding durch war, hat Memphis einen Remix-Contest bei Warner Music gewonnen. Alles schön und gut, aber Memphis wusste damals schon, dass er hauptberuflich was Seriöses machen will. Sicherheit geht vor Stardom, quasi. Seit vier Jahren lebt er in Berlin und arbeitet mittlerweile für die GVL. Der Laden kümmert sich ganz grob gesagt um die Rechte von ausübenden Künstlern. Nebenbei rappt er selbst wie eh und je, spielt immer noch Gitarre – er lernt gerade Tonleitern, damit er sich irgendwann beim Singen ganz sicher selbst begleiten kann – und produziert weiterhin Tracks für Freunde und Bekannte. Und so ganz nebenbei hat er sein erstes Drehbuch geschrieben, arbeitet gerade am zweiten Teil und, ach ja, sein erstes Buch zum Lesen ist auch gerade in der Mache. Ein kreativer Quell der Freude, dieser Memphis! Er schafft halt lieber was, als sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Einmal im Monat lässt er es krachen, dann wird getanzt. Macht ja auch Spaß. Im Berghain wird man ihn nie finden, auf Hip Hop Jams umso eher. Memphis versammelt Kumpels verschiedenster Religionen um sich. Atheisten kann er ebenso verstehen. Alles kann, nix muss. Sein kleiner Sohn lebt zu 50% bei ihm. Und das ist auch gut so. Schlechte Kalauer findet er scheiße, irgendwie rutschen sie ihm aber doch immer wieder raus. Memphis ist eh mehr so der lebensfrohe Typ. Mit ihm kann man wirklich Pferde stehlen, obwohl er klauen ja nicht so geil findet (und da wären wir wieder bei den schlechten Witzen, top!). In letzter Zeit sagt er viel zu oft ‘sozusagen‘ und hat seine Passion Wartezimmer zu hassen weiterentwickelt. Verschwendete Lebenszeit. Vor einem Jahr hat der 32-Jährige noch 27 kg mehr auf die Waage gebracht. Durch bewusste Ernährung und regelmäßiges Joggen ist er mittlerweile fit wie ein Turnschuh. Alkohol trinkt er höchst selten, dafür darf es gerne mal eine Toblerone mehr sein. Wer ebenfalls ein Herz für Fotografie hat, bald mal wieder ‘ne Runde Autoscooter fahren muss, Rohkost abfeiert und nicht gerade Brigitte Nielsens Körperlänge erreicht, der liest gerade den Text über seinen Traummann. Fasst euch ein Herz und droppt dem zauberhaften Memphis eine Line. Muss sich auch nicht reimen, versprochen!
Sorry, Memphis ist nicht mehr auf der Suche. Du kannst ihm leider nicht mehr schreiben.
Aber keine Sorge. Mehr Jungs aus Berlin gibt es hier.