Schon der Dalai Lama sagte: „Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuch mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“
Ich war ein fröhlicher, frecher, mal laut, mal leise quakender Frosch. Wusste schon damals, dass Australien mein Land ist (shoutout an Sharon) und Purzelbäume im Garten wundervoll heilsam sind. Irgendwann verließ mich der Lebenshunger! Ich tauschte meine kleine Dachschrägenkammer mit Puppenschrank gegen ein weißes Bett inklusive Zuckerinfusion. Ein Hauch von Nichts lag nicht in der Luft, sondern im Krankenbett der Kinderstation.
Der Arzt meines Nicht-Vertrauens sagte damals: ‚Sie werden für immer mit dieser Sucht kämpfen.‘ Ganz schön magere Aussichten.
Mein Fach voller „Alles, was Kinder gerne Essen“-Nahrung zierte ab jetzt den Kühlschrank im Schwesternzimmer. Für andere ein Traum. Für mich eine Qual. Der Arzt meines Nicht-Vertrauens sagte damals: „Sie werden für immer mit dieser Sucht kämpfen.“ Ganz schön magere Aussichten. „Einen Scheiß weiß der“, sage ich dir heute … aber Einfühlsamkeit war ja auch nicht sein Fachgebiet.
Von nun an sollten Maltodextrin und „Täglich grüßt die Waage“ meine Spielgefährten sein. Aufgezwungene Kontrolle gegen den Wiederzerfall des Körpers. Oftmals schmückten drei Sandwich-Eis meinen Abend nur für das bisschen mehr auf der Waage, um meiner Umgebung das Lächeln zurückzugeben, das ich ihr genommen hatte.
Nach dem Aufbau kam die Grenzüberschreitung. Nein sagen lag mir nicht. Meine Lippen verstummten, weil ich meine Stimme selbst nicht ertragen konnte.
Keine Kraft, um für sich selbst einzustehen
Ich ließ Männer ungesagt über meine Grenzen gehen. Mich verletzen, weil sie es nicht besser wissen konnten. Ich selbst wusste nicht, wo mein Anfang und mein Ende ist. „Halt, Stopp! Jetzt rede ich!“, hätte die Welt da draußen von mir gebraucht. Ich konnte stehen, aber nicht einstehen, nicht für mich und meine Bedürfnisse.
In Australien habe ich meine Glückseligkeit gefunden und sie in Deutschland wieder verloren. Gesucht und gefunden und wieder verworfen. Reflektiert und interpretiert, bis tiefe Rauchfahnen meine Aura schmückten.
Gefühle machten aus mir einen Schmerzkörper, der sie im wahrsten Sinne des Wortes immer und immer wieder auskotzte. Und ich rannte so lange bis der Bauzaun mich aufhielt und mein Wesen zusammenbrach. Stolpern. Hinfallen. Krone richten! Aufstehen! Sagt man so.
Eimer voll Tränen vergossen. Seen gefüllt und wieder und wieder durchgeschwommen. Das war meine verzerrte Realität. Aber hey … es gab Butterbrote voll Mut, nach denen ich viel zu selten gegriffen habe.
Hände voll Menschen, die mich von Vergangenheit bis Zukunft inspirierten, für die ich viel zu wenige Küsse und ehrliche Worte übrig hatte, aber stets in meinem Herzen trage.
Ein Topf voller Ideen zierte schon immer mein Gedankengut. Doch hatte ich ihn viel zu selten umgerührt und einen großen Schopflöffel genommen. Hände voll Menschen, die mich von Vergangenheit bis Zukunft inspirierten, für die ich viel zu wenige Küsse und ehrliche Worte übrig hatte, aber stets in meinem Herzen trage.
Einfach nur mal Danke an dieser Stelle, euch tollen Zuckerschnutten, Love Birds und Kreativitätskids.
Schluss mit dem Manifest der Traurigkeit! Deshalb und jetzt erst recht, existiert „Einfach machen“ nicht mehr theoretisch in meinem Gedankenkarussell, sondern kaufte sich angriffslustig eine Fahrkarte für die Praxis.
Einfach Machen? Deal!
Nun werden aus Ideen gute Taten: aus Inspiration ∞ Liebe, aus Sehnsucht ∞ Antriebskraft, aus Gefühlen ∞ Achtsamkeit. Aus Lebenshunger ∞ Lebensdurst.
Mein Körper und ich waren nie so vereint, uns nie so sicher, dass wir niemand brauchen, um glücklich zu sein. Ich bin in dir Zuhause. Gleichzeitig bleibt die wundersame Sehnsucht nach Nähe, weil „fallen lassen“ jetzt undenkbar leicht ist. Ins Leben hinein.
Deine starken Hände berühren zärtlich meine samtweiche Haut. Gefühl der Kostbarkeit hoch Hundert. Bleib! Du da, Baby, ich liebe mich und auch dich. Schenk dir tausend Küsse voll Hoffnungsschimmer. Dein Atem, der sanft meinen Nacken streift während die schweißtreibenden Bässe unsere Körper tanzen lassen. Angst habe ich davor keine mehr.
Ich habe die Angst gegen den Mut getauscht und die Traurigkeit gegen „Einfach machen“.
In jeder Situation gibt es vielfache Möglichkeiten. Cheers! Prosit! Liebe und Mut!
Headerfoto: Brooke Cagle via Unsplash. („Wahrheit oder Licht“-Button hinzugefügt.) Danke dafür.