Leute, was ist eigentlich mit der Liebe los? Ist die wirklich so kompliziert geworden? Tut die mehr weh als früher? Können wir uns noch auf irgendjemanden festlegen? Hat unsere Generation Angst vor den ganz großen Gefühlen? Schnappatmung?
So viele Fragen am Valentinstag, auf die uns das Dokufilm-Meisterwerk easy love eine Antwort, einen Einblick, eine Welle an Emotionen gibt. Am 8.2.19 besuchten wir die Premiere des Films auf der Berlinale. (Das könnt ihr auch noch mal in unseren Instastorys angucken.) Wir ergattern zwei Plätze im vorderen Drittel und freuen uns schon wie Bolle auf den Film.
WORUM GEHT’S IN EASY LOVE?
easy love begleitet sieben Menschen zwischen 25 und 45 in ihrem Ringen um Liebe. Die Protagonist*innen sind kreativ, egozentrisch, einfühlsam, mutig, crazy, hedonistisch und ängstlich. Sie sind ganz normale Menschen der Generation Y. Ihre Abenteuerlust und Suche nach der Selbstverwirklichung führt sie oft auf Irrwege, manchmal zum Therapeuten und glücklicherweise auch zur großen Liebe. Alles kann, nichts muss. Alles muss, nichts kann.
IST DAS ALLES ECHT?
Die Akteur*innen des Films sind Laien. Ganz normale Menschen. Echte Menschen. So wie du und ich. Ihre reale persönliche Situation ist die Ausgangsbasis der Filmhandlung. Mit ihnen als Co-Autor*innen wurden Figuren und Konstellationen entwickelt, die sich weitestgehend mit ihrer Lebensrealität decken, aber durch Zuspitzung, Verdichtung und ein individuelles Moment der Imagination zeitweise darüber hinaus gehen. Was dem Regisseur Tamer Jandali und dem ganzen Team am wichtigsten ist: das authentische emotionale Erleben der Hauptpersonen einzufangen. Der Trailer hat uns ja schon mal scharf gemacht!
KLINGT KRASS! UND, WIE WAR’S?
Die Liebe und ihre Herausforderungen sind uns durch im gegenteil äußerst präsent. Wir verkuppeln nach wie vor erfolgreich Paare, die sich dann unter gewünschten Umständen vermählen und sogar fortpflanzen. Wir hören und lesen von euch allerdings auch immer wieder, wie FUCKING schwer das mit der Liebe alles geworden ist. Bindungsunfähigkeit oder Bindungsunwille, Ghosting, “Ach, Du datest gerade parallel noch drei andere Frauen? Cool, ja, äh, nee, cool?!?“, offene Beziehung, Dreiecksbeziehung, Wahnsinnsbeziehung, Paranoia, Angst, allesvielzuviel.
easy love zeigt uns all das, was wir täglich von euch hören und lesen, auf dem Bildschirm. Der Dokufilm ist so echt und hautnah, dass es manchmal weh tut. Wir können gar nicht anders, als extrem mitzufühlen. Zwischendrin sind wir krass sauer auf einzelne Protagonist*innen. Und dann verstehen wir sie wieder. Emotionen überall.
Da ist also Sophia, die über Ohlala Männer datet und mit ihnen schläft. Und dafür bezahlt wird. Und zu ihrer Mama und ihren Schwestern zurück zieht. All das wird von der Kamera begleitet. Ist das jetzt Prostitution? Wir sind uns unsicher. Nur eins ist klar: Es ist verdammt noch mal intensiv.
Auch spannend: Nic und Stella, sie lieben sich, feiern gerne, nehmen Drogen und führen eine offene Beziehung. Stella möchte Nic unbedingt die Freiheit geben, leidet aber immer wieder unter ihrer eigenen Eifersucht, denn die ist kaum auszuhalten. Und dann beruhigt sie sich wieder. Ein Auf und Ab. Diese eine Szene, wo er sie gerade untenrum rasiert und die beiden einen Artikel über das Thema lesen. Das ist göttlich. Das ist so mutig, sich so zu zeigen. Hut ab.
Ach und Sören. Sören, Sören, Sören. So ist gefühlt gerade jeder dritte Mann um die 40 in Berlin. Super unverbindlich. Super viel am Rumvögeln. Super darin, sich nicht festzulegen. Ja klar ist der schön und schlau und witzig. Aber wie lange kann es noch so weitergehen? Sucht er tief im Herzen nicht was Festes? Will er keine Kinder?
Und auch Lenny und Pia lassen unserem Voyeurismus keine Wünsche offen. Die beiden sind frisch verliebt. Für Pia ist es die erste lesbische Beziehung. Ist Lenny nur ein Experiment für sie? Die beiden sind so schön und gut und angenehm zusammen. Puh, und wenn sie sich am Ende streiten, dann hinterfragt man direkt seine eigenen Streits in Beziehungen. Meistens denkst du dir ja: „Ich hab Recht, der andere spinnt.“ So einen Streit mal dokumentiert im Film zu sehen, hat uns voll die Augen geöffnet. Meistens haben ja beide irgendwie Recht. Nur checken wir das nicht, wenn wir mitten im Streit sind.
Am Ende von easy love sind wir beide euphorisch. Wir können nicht fassen, dass die Casting-Agentur ernsthaft Menschen gefunden hat, die sich so direkt und hautnah vor laufender Kamera zeigen. Das muss man sich alles erst trauen. Fetten Respect an das ganze Team und die Schauspieler*innen. Sie zeigen uns glasklar, warum in unserer Generation gerade so viele Menschen mit dem Thema Liebe struggeln.
Einen Insider haben wir abschließend noch für euch: Mittlerweile ist Stella schwanger. Als sie mit ihrem kugelrunden Bäuchlein nach der Premiere strahlend auf der Bühne stand, dachte ich mir so: “Ja, Leute, es ist alles scheiße kompliziert gerade und manchmal wird einfach nur alles gut.“
Wir glauben an die Liebe. Die ist immer noch da. Die will immer noch gelebt werden. Und viele von uns dürfen erstmal durch das heftigste Leid watscheln, um am Ende mit den schönsten Gefühlen der Welt belohnt zu werden. Klingt nervig, ist aber so. Euch allen einen schönen Valentinstag (auch nur ein Tag, wie jeder andere – Liebe hat ja an jedem Tag Raum und Zeit und Platz) und ganz viel Spaß mit easy love. Ab Herbst auch im coolen Programmkino deines Vertrauens. Gönn dir dazu 1 großes Popcorn und denk immer dran: Wir haben dich lieb. Wirklich!
P.S.: Über Instagram und Facebook hält euch easy love immer auf dem Laufenden. Wegen Kinostart. Und Amore.
Werbung: Dieser Beitrag ist mit Liebe und virtuellen Geldscheinen gesponsert. Wir bedanken uns heftigst für die Einladung zur Premiere und können den Film wirklich ganz in echt und auch ohne Geld nur jeder*m ans Herz legen. Krasses Werk. Hat uns umgehauen. <3
sophia ist nicht schwanger btw