„Von Lady bis Bauarbeiterin ist alles bei mir drin.“
Endlich, endlich mal Sonne an unserem Interviewtag. Mein Herz springt. Und juchee, endlich besuchen wir eine Berlinerin. Ick froi mir. Heute sind wir in Alt-Hohenschönhausen und treffen die wunderschöne Kathrin. Kathrin mit H, wohlgemerkt. Kathrin wohnt in einem Altbau und hat sich dort eine kleine Wohlfühloase eingerichtet. Die Wohnung ist eher minimalistisch bemöbelt und strahlt Ruhe aus – sowie auch die schöne 178 cm große Kathrin mit H aus B. Nach einer herzlichen Umarmung bittet uns Kathrin in ihre Wohnung.
Wir fühlen uns sofort wohl und inspizieren natürlich gleich alles. Kathrin kündigt an, dass sie für uns – nur für uns! – Spargel-Quiche gemacht hat. Sie hat uns jetzt schon in ihren Bann gezogen und wir wissen, die nächsten zwei Stunden werden großartig und das nicht nur für unsere Bäuche. Wir, Kathrin, die Wohnung, die Mega-Spargel-Quiche und Frau Sonne, die schon draußen auf uns wartet, sind bereit. Also: Auf geht’s.
Kathrin ist Krankenschwester und arbeitet in einem renommierten Krankenhaus in Berlin. Dort hat sie 2011 auch ihre Ausbildung abgeschlossen. Nach ihrem Examen wechselte sie in den OP-Bereich und hantiert dort seither unter nettesten Kollegen und Ärzten in der Unfallchirurgie/Traumatologie/Orthopädie mit Hammer, Meißel und Zement an Menschen rum. Zur Not kann sie also auch mal auf einer Baustelle aushelfen. Cool!
Zum Krankenschwesternjob kam sie nach ihrem im Jahr 2006 bestandenen Abi und dem sich anschließenden Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Senioren-Tagespflege, während dem sie sich fragte, was sie zukünftig beruflich die nächsten paar Jährchen so machen will. Bis 67 ist ja recht lang hin. Und als ihr der Beruf der Krankenschwester von Freunden und Bekannten – ihrer großen Empathie und dem sozialen Engagement für sowie Interesse an Menschen wegen – nahegelegt wurde, war es entschieden.
Aufgewachsen ist Kathrin in Berlin-Wartenberg, in einer schönen Ostplatte mit fünf Zimmern. Kenn ick doch och, Mensch! Da jeht och meen Herz uff. Von Ost-Berlinerin zu Ost-Berlinerin verstehen wir uns auf Anhieb und schwelgen gemeinsam in Erinnerungen über alte schon längst abgerissene Clubs. Herrlich! Obwohl sie ein paar Jahre jünger ist, könnte es doch sein, dass wir uns auf einem Punkkonzert in einem Jugendclub schon einmal über den Weg gelaufen sind. „Berlin ist halt ein Dorf“, lacht sie. Früher war Kathrin viel in der Punkrock- und Rockabillyszene unterwegs, heute findet man sie auch mal im Sisyphos zu Elektro tanzend.
Kathrin ist das Nesthäkchen in ihrer Familie und hat zwei ältere Schwestern. Eine davon lebt in Barcelona, was natürlich auch Kathrin sehr gefällt, wenn sie sich mal die Berliner Haut von der spanischen Sonne bräunen lassen möchte. Obwohl es ansonsten mit dem Wegfahren in letzter Zeit nicht so geklappt hat, „leider“, sagt sie, würde sie gerne mehr reisen. Und wir verabreden uns gleich mal für eine Kopenhagenreise. Da wollten wir schon immer mal hin.
Ja, ich weiß, hier geht’s um Kathrin. Aber sie erzählt so tolle Sachen, die ich auch mag und machen möchte. Also, ab jetzt in Wir-Form! Überhaupt hat es ihr Skandinavien angetan – also uns – und wenn sich, also so zum Beispiel, so ein netter Däne oder Schwede für Kathrin meldet, freut die sich sehr und ich ja dann auch. Dann wird es vielleicht wieder mit dem Mehr-Verreisen.
Da ihr hier in Berlin vor ein paar Jahren der Überfluss und die Schnelllebigkeit zu viel wurden und sie ein bisschen über das Leben sinnieren wollte, packte sie 2014 für eine größere Reise ihre sieben Sachen. Sie fuhr (und jetzt kommt’s – meine Bewunderung wächst) für ein halbes Jahr nach Madagaskar, um dort Entwicklungshilfe zu leisten bei Cap-Anamur Deutsche Not-Ärzte e.V. Sie half dabei, in einem Krankenhaus einen OP-Trakt mit aufzubauen und zum Laufen zu bringen. So eine gute Menschin! Diese Zeit hat sie sehr geprägt und sie will unbedingt noch einmal hin, um die Menschen dort zu besuchen und um zu sehen, wie sich ihre Arbeit ausgewirkt hat. Ach Kathrin: Großes Herz zu großen Herzen, oder?
Kathrin ist ein kreativer Mensch und schreibt gerne kleine Texte auf kleine Karten für Freund*innen und Kolleg*innen. Ihre Kreativität wirkte sich offenbar schon in ihrer Jugend aus, wo sie Hefeklöße auf der Heizung röstete und Würstchen im Toaster briet. Die Quiche bereitete sie wahrscheinlich in ihrem Wintergarten auf dem Glastisch in der Sonne zu. Der Knaller. Selbige schmeckte übrigens hervorragend und wir ließen es uns nicht nehmen, noch ein paar Stücke für daheim einzupacken. Kochen kann sie also auch noch. Ein Jackpot!
Kathrin erzählt besonnen und klar über sich, Familie, Beruf und das Leben. Ihre Gelassenheit spiegelt sich auch in ihrer Wohnung. Klare Strukturen, aufgeräumte Zimmer, wenig Schnickschnack – Räume zum Atmen. Wir fühlen uns pudelwohl.
Sie sagt über sich, dass sie sowohl introvertiert als auch impulsiv sein kann. Sie scheint super ausgeglichen und das sollte auch das zukünftige Gegenstück zu ihr sein. Jemand, der ehrlich ist, im Leben steht und nicht so viel von Stillstand hält. Als wir in den nahegelegenen Park gehen wollen, um schöne Fotos mit schönen Motiven zu machen, muss Kathrin vorher aber die Stecker aus der Steckdose im Wohnzimmer ziehen. Soviel Zeit für neurotische Macken muss sein.
Im Konsequent-Sein ist sie auch nicht so gut, erzählt sie unterwegs. Außer im Nichtrauchen und wenig Alkoholtrinken. Dazu kommt noch gesunde Ernährung ohne Fast-Food oder Maggitüten. Aber derzeit dürfen es gern auch einmal gute Pommes sein und/oder Käsekuchen, der geht nämlich immer. Genau, finden wir auch. Zum Frühstück mag sie am liebsten Kaffee und eine Banane in Erdnussbutter getunkt. Das macht Kathrin rundum glücklich, denn damit startet sie gut in den Tag.
In ihrer Heim-Bibliothek findet man nicht nur viele medizinische Fachliteratur, sondern auch Bücher von Simon Beckett und Paulo Coelho. Ihr Röhrenfernsehgerät schaltet sie nur seltenst ein. Wenn, dann lässt sie sich einfach nur vom Programm berieseln. Als Berlinerin lacht Kathrin natürlich gern über Kurt Krömer. Berliner Humor halt.
Eigentlich wollten wir zum von ihr empfohlenen Eisladen spazieren. Das haben wir dann jedoch – vor lauter Quatschen und Staunen über ihre Tattoos, den aus dem Wasser stolzierenden Schwan und wie schön es in Alt-Hohenschönhausen doch ist – einfach vergessen. Aber das mit dem Eisladen wird auf jeden Fall noch nachgeholt, beschließen wir.
Wenn Du mit Kathrin auch zu diesem besagten Eisladen gehen möchtest, dann schreib. Oder wenn Du mit ihr ihren Lieblingscocktail Moskow Mule in einer Bar schlürfen möchtest, dann schreib auch. Wenn Du für Kathrin die Stecker in ihrer Wohnung ziehen möchtest, dann schreib erst recht. Wenn Kathrin Dir – im Gegenzug für all das für sie Gemachte – Nettigkeiten auf Karten schreiben soll, dann schreib, schreib, schreib … Jetzt aber überzeugt, oder?
Kontakt
Kathrin hat jemanden kennengelernt und ist nicht mehr auf der Suche. Macht aber nichts, andere Singles aus und in Berlin findest Du hier. <3