Ich sitze im Büro und wie immer kommen heimliche Nachrichten von dir reingeflattert. Es geht diesen Abend ins Theater nach Weimar; der Stadt der Dichter und Denker. Vor nicht allzu langer Zeit erzählte ich dir von meinem Frauentyp: Ich weiß nicht, ob damals Mia Wallace aus Pulp Fiction der Auslöser war oder was auch immer. Jedenfalls habe ich eine unglaubliche Schwäche für diesen Bob- oder Pagenschnitt. Ganz besonders wenn ein katzenartiges Gesicht darunter steckt mit leuchtenden Augen, in denen ich mich verliere.
Wie immer vor unseren heimlichen Treffen bin ich aufgeregt und rutsche wie ein kleiner Schuljunge auf meinem Bürostuhl umher. Wir gehen heute Abend in ein altes Theater zum „Betongarten“ und ich muss zugeben, dass ich dieses romantische Gefühl in Kombination mit purer Lust sehr aufregend finde.
Mein eigens für dich erstellter Klingelton ertönt und bereitet mir Gänsehaut. Ich öffne die Nachricht und sehe ein Foto von dir mit einer Perücke im Pagen-Stil mit den Worten: „Damit du mich nachher am Bahnhof erkennst.“ Ich drehe durch vor Freude und muss einen Jubelschrei zurückhalten, damit meine Kollegen nichts mitbekommen. Ein dumpfes „Mhmmm“, brumme ich nur in mich hinein, doch meine Freude ist kaum zu fassen.
Im Zug nur wir beide.
Am Bahnhof angekommen, sehe ich dich schon von Weitem und kann mein Grinsen einfach nicht unterdrücken. Doch es ist hell am Tag und hier an diesem Ort darf ich dich nicht einfach küssen – zu gefährlich. Also eine Umarmung wie unter Freunden. In dieser kurzen Sekunde atme ich dich tief ein, du riechst nach Ankommen, nach Zuhause. Einem, das ich nie hatte und nie haben werde. Die Tatsache, dass du mit Perücke antanzt, macht mich an und glücklich zugleich. Es sind die kleinen Dinge, die das Leben groß machen.
Kaum angekommen im Zug, fallen wir übereinander her. Küssen uns wild und streicheln uns. Während wir dies tun, hole ich mein Handy raus. Ich habe einen Kopfhörerverteiler mit, stecke erst dir die Stöpsel in die Ohren, dann mir, während ich dich küsse. Es läuft ein Album von „Kangding Ray“, wir knutschen die komplette Fahrt und hören die wunderbare Musik, abgeschottet von der Außenwelt. In unserer Seifenblase. Warm. Sanft. Weich.
In dieser kurzen Sekunde atme ich dich tief ein, du riechst nach Ankommen, nach Zuhause. Einem, das ich nie hatte.
In Weimar ausgestiegen nehme ich dich an die Hand. Die Musik bleibt in unseren Ohren. Wir laufen zum Theater und ich bin stolz, dass du in diesem Moment mir gehörst. Im Theater sind alte Studienkollegen von dir, die uns nicht erwischen dürfen. Also ganz artig sein und nur während der Szenenwechsel, wenn das Licht ausgeht, die Zungen spielen lassen. Beim Sushi-Essen danach unter dem Tisch die Beine streicheln und in einem Hinterhof wild knutschen.
Wieder zu Hause angekommen steht eine Flasche Wein und eine selbstgedrehte, würzige Zigarette auf dem Tisch mit einem Zettel: „Viel Spaß Euch!“ Nun sind wir endlich in meinem Reich. Wir gehen in mein Zimmer und ich lege mich auf das große Bett. Du beginnst, den schwarzen Mantel auszuziehen und unter Deiner Kleidung erscheint ein schwarzes Korsett mit Strumpfhaltern und Seidenstrümpfen mit Spitze.
Erotik durch Liebe in anderen Sphären
„Oh Gott“, entweicht es mir. Ich bin paralysiert von deiner Anmut und Geilheit zugleich. Mir schlägt das Herz bis zum Hals und zwischen meinen Beinen sammelt sich das Blut. Ich springe vom Bett auf und führe dich zu meinem schweren alten Kleiderschrank mit dem Spiegel daran. Ich drehe dich um, so dass dein Gesicht in den Spiegel schaut, und dringe ohne Umschweife in dich ein.
Ein zufriedenes Stöhnen entwischt uns beiden. Meine Hände halten Deine Hüfte fest und ich stoße langsam, aber fest zu, während wir uns über den Spiegel tief in die Augen sehen. Meine Zunge wandert über meine Lippen und du machst es mir gleich. Immer wieder … rein und raus … rein und raus … Du fühlst dich so gut an, dass ich längst dieser Droge verfallen bin und es wohl ewig sein werde. Erotik bekommt durch Liebe ganz neue Dimensionen.
Ich bin paralysiert von Deiner Anmut und Geilheit zugleich. Mir schlägt das Herz bis zum Hals und zwischen meinen Beinen sammelt sich das Blut.
Ich entziehe mich dir und nehme dich gleichzeitig an die Hand. Schnell schreiten wir von meinem Zimmer in die Stube auf die Couch. Dort lege ich mich hin und du setzt dich mit dem Rücken zu mir auf mich. Deine Pussy ist bereits so warm und feucht von eben, dass mein Schwanz mit Leichtigkeit in dich gleitet und dich ausfüllt. Mit kreisenden Bewegungen bewegt sich dein Hintern auf und ab.
Ich blicke von den Strümpfen, deinem knackigen Hintern über das Korsett hinauf auf deine Perücke und bin immer noch ganz in Trance von diesem Moment, welcher nicht magischer sein könnte. Du beginnst das Tempo anzuziehen und dein Stöhnen wird lauter. Immer lauter. Und lauter. Dann, während du auf mir sitzt, reißt du die Perücke vom Kopf und dein bronzefarbenes, langes Haar kommt darunter hervor.
Du beginnst das Tempo anzuziehen und Dein Stöhnen wird lauter. Immer lauter. Und lauter.
Du wirfst es kurz umher und reitest dich immer wilder in Rage, während ich erkenne, dass ich deine langen Haare doch viel lieber habe. Und so nehme ich deine Hüfte und beuge dich nach vorne in den Doggystyle. Du bist nun auf allen Vieren und ich umgreife dein langes Haar zu einem Zopf und stoße dich fest von hinten, während mein anderer Arm dich an der Schulter festhält. Dein Kopf fällt in den Nacken und dein „Oh ja“ klingt beinahe animalisch. Immer wilder stoße ich zu, bis wir beide laut schreien und ich mich in dir mit voller Wucht entlade.
Kurz darauf fallen wir erschöpft zurück, kichern wie kleine Kinder und zünden uns die würzige Zigarette an, stoßen mit dem Glas Wein an und küssen uns sanft. Streicheln uns und lächeln uns stundenlang an ohne viele Worte. Seit diesem Abend habe ich mir nie wieder den Hals nach Damen mit Pagenschnitt verdreht. Gefickt eingeschädelt, würde ich sagen.
Headerfoto: Sexy Bob-Frau via Shutterstock.com. („Sexy Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!
W.A.S.! für ein Text!