An manchen Tagen muss man einfach alleine sein. Aufs Sofa fallen, Essen bestellen, ein paar Gläser Wein genießen und mit alten Serien alle Gedanken aus dem Kopf vertreiben. Manchmal reicht das aber nicht. Weil die Lust nicht verschwindet oder gerade vom leeren Kopf angelockt wird. Und dann muss man sich nochmal aufraffen und vom Sofa ins Bett wechseln. Sich Zeit nehmen, für die eigene Phantasie, für Träume, die sonst auf der Strecke bleiben.
Auf dem Weg ins Schlafzimmer erinnerst du dich an eine kleine Aufmerksamkeit. Oder doch gar nicht so klein. Vielleicht eher die Geste, denn was dir plötzlich in den Sinn kommt, liegt viel schwerer in der Hand, als du es gewohnt bist. Vielleicht trügt deine Erinnerung auch. Zuerst aber Kerzen anzünden und die Flasche Wein aus der Küche holen. Heute lässt du es dir gut gehen. Darfst dich genießen, ganz ohne Rücksicht, ohne Scham.
Du spürst die Neugier auf deiner Haut, ein vertrautes Kribbeln, das kleine Feuer in deinen Hüften.
Die Kerzen erfüllen den Raum mit einer wolligen Wärme, der Wein verschiebt deine Wahrnehmung. Du spürst die Neugier auf deiner Haut, ein vertrautes Kribbeln, das kleine Feuer in deinen Hüften. Jetzt nur noch das Päckchen finden, aufs Bett damit und einmal in die Kissen fallen. Die sanfte Umarmung frischer Bettwäsche, einem Berg aus Gemütlichkeit. Wie konntest du so lange nicht daran denken und plötzlich wünscht du dir nichts sehnlicher? Endlich auspacken, ausprobieren, eintauchen.
Wenn er wüsste. Dich jetzt sehen könnte. Wie du dich freust. Ein leichtes Zittern, Aufregung, diese Vorstellung, gesehen zu werden, aber nicht angefasst. Blicke spüren, als wären es Berührungen. Mal fest, fordernd, gierig. Gegen zart, zögerlich, neckend. Warum noch länger warten? So springt der Deckel auf. Und da liegt er. Glatt, anschmiegsam, leicht geschwungen, perfekt, um dich schmelzen zu lassen. Du spürst die ersten Tropfen. Deine Lust ist längst erwacht. Fordert deine Aufmerksamkeit. Doch du zögerst.
Es gehört dir, du kannst dir alles nehmen. Heute darfst du gierig sein.
Vielleicht doch erstmal kosten, ein bisschen Tempo rausnehmen. So legst du ihn an deine Lippen. Schmeckst, leckst, tastest. Benetzt ihn mit deinem Speichel. Lässt ihn deinen Mund ausfüllen. Wird er passen? Schon ziemlich groß. Lieber vorsichtig, aber wie gut fühlt sich das an. Erinnerungen kommen hoch, du spürst das Pulsieren. In deinem Mund, an deinen Lippen. Es gehört dir, du kannst dir alles nehmen. Heute darfst du gierig sein.
Einmal noch mit den Lippen. Vom Anfang bis zum Ende. Die Form spüren, verinnerlichen, genießen. Dann dürfen sich deine Tropfen vermischen. Du legst seine Spitze auf deine Perle. Spürst das Gewicht, freust dich auf die ersten Wellen. Es prickelt, du umschmeichelst sie. Genießt den Kontrast, lässt die Grenzen verschwimmen. Sinkst immer tiefer. Wann warst du das letzte Mal so erregt?
Hältst du es noch ein bisschen aus? Bevor er dich ausfüllt. Tief in dich eintaucht. Dir immer größere Seufzer entlockt. Aber warum noch warten? Nimm ihn dir. Heute zählst nur du. Niemand sonst. Langsam tauchst du ein. Tanzt nach vorne, ein wenig zurück. Badest in jeder neuen Welle. Atmest schneller, obwohl du doch die Ruhe bewahren willst. Aber wann war er zuletzt so groß, dick, hart?
Du willst weitermachen. Zitterst schon. Alles pulsiert. Es duftet so warm.
Wie weit kannst du gehen? Knapp am Schmerz vorbei. Jeder Stoß, jede Bewegung bricht an deinen Klippen. Bringt dich zum Beben. Du willst weitermachen. Zitterst schon. Alles pulsiert. Es duftet so warm. Farben spüren, klammerst dich an jeden Seufzer. Eine kurze Pause. Verschnaufen, wieder von vorne beginnen. Bloß nicht zu schnell. Alles auskosten.
Im Takt deiner Bewegungen schaukelt sich deine Lust auf. Du bestimmst den Rhythmus. Gierig wie selten zuvor. Bringst dich an die Grenze. Und darüber hinaus. Genießt den ersten Höhepunkt. Erlaubst dir mehr. Brauchst heute mehr. Egal, was dein Kopf sagt. Dein Körper entscheidet jetzt. Also legst du dich auf den Bauch. Streckst deinen Po in die Höhe und nimmst dir noch mehr, als du dir sonst gönnen würdest.
Ein kurzer Schreck. Wie lange stehe ich bloß schon in der Tür und habe deine Lust genossen?
Irgendwann – verschwitzt und außer Atem, nachdem du durch die nächste Welle getaucht bist – bemerkst du mich plötzlich. Ein kurzer Schreck. Wie lange stehe ich bloß schon in der Tür und habe deine Lust genossen? Aber deine Verwunderung verschwindet schnell. Ich frage höflich um einen Kuss. Und nachdem sich unsere Lippen und Zungen ausgetobt haben, bitte ich dich noch um einen zweiten Gefallen.
Und wieder gewährst du ihn mir. Lässt mich deinen Saft kosten. Jeden Tropfen von deinem Spielzeug lecken. Mich teilhaben. Schmecken, wie sehr du es genossen hast. Und während ich genüsslich deine Lust auf meiner Zunge zergehen lasse, machst du dich daran, meine Hose zu öffnen. Heute bist du einfach nicht satt zu kriegen.
Headerfoto: Gabriel Nunes via Unsplash („Sexy-Times“-Button hinzugefügt). Danke dafür!
Ich lese deine Texte stets mit einem freudigen Prickeln. Und egal, wo ich bin, ich will sofort in mein eigenes Bett. Danke dir!