„Ich mag es gerne, wenn um mich herum viel passiert.“
Kristin ist eine Prinzessin aus dem Weltall. Sie ist groß und schlank, hat langes, dunkles Haar und eine coole Sonnenbrille auf. Irgendwie Techno, Rap und Rock n Roll auf einmal. Am Start hat Kristin zwei männliche Begleiter, heiße Teilchen, wie man so schön sagen würde. Gegenseitiges Cockblocking inklusive. Wir setzen uns in die Sonne vor der Medusa Stage und stoßen erst mal mit Bierchen und Gin Tonic an.
Kristin lebt als Art Direktorin in Berlin. Da wollte sie schon immer hin. Nach dem Studium hat sie aber erst mal drei Jahre in Hamburg gelebt, dann in Berlin, dort einen Job gesucht und nicht gefunden, ist ja auch Horror als Designer. Fix kam ein Jobangebot in Köln, das sie angenommen hat. Dort hat sie es aber nicht lange ausgehalten, zu groß war der Hunger auf Berlin. Also ging’s zurück in die Hauptstadt. Ach ja, in Dresden hat sie dazwischen auch noch gewohnt. Jetzt ist aber Schluss mit Umziehen.
Warum bist du auf dem Melt?
„Ich komme schon lange zum Melt. Es ist der perfekte Mix für meinen Musikgeschmack. Es gibt tolle DJs aber auch Rock-n-Roll-Bands wie The Kills. Indie gibt’s ja auch, aber die Sachen schau ich mir gar nicht mehr so sehr an. Ich hab vor ein paar Jahren die Rave Stages für mich entdeckt, weil die hier tolle DJs haben. Generell bin ich ein großer Festivalfreund, mit 14 hab ich angefangen. Auch gerne querbeet und im Wechsel zwischen Hip Hop, Rock n Roll und Techno.“
Wer steht heute auf dem Plan bei euch?
„Ziemlich viele sogar. Bilderbuch auf jeden Fall! Schon bei der Tour dachte ich: ‚Wow, was ist los?!‘ Das war alles mega. Die sehe ich heute zum vierten Mal, die sind einfach toll. Die Rapperin Haiyti aus Hamburg und Zebra Katz würde ich auch gerne sehen. Und noch ein paar DJs, aber vieles läuft auch parallel. Am Ende landen wir auf jeden Fall auf dem Sleepless-Floor.“
Woher nimmst du die ganze Energie?
„Ich habe einfach sehr viel Energie! Mir reicht ’ne Mate, gute Leute und Musik. Damit habe ich genug Glücksgefühle, um lange durchzuhalten. Ich bin auch total leidenschaftlich bei allem, was mit Musik und Konzerten zu tun hat. Da fließt mein Geld rein und da ziehe ich meine Energie raus. Ich kann nicht am Strand liegen. Ich muss Städte sehen und Leute treffen.“
Wenn du morgen verreisen könntest, in welche Stadt würde es gehen?
„Das wäre dann London, das ist die einzige Stadt in Europa, die ich noch nicht gesehen habe. Aus musikkultureller Sicht bin ich eigentlich für London geboren. Machen wir dann im September, mit Neal [eins der heißen Teilchen] und anderen Drag-Leuten.“
Wofür steht denn überhaupt dein Panzer-Tattoo?
„Das heißt gar nichts, das ist von Hanaro Shinko, ein ziemlich bekannter Tätowierer. Ich sammele eher Tattoo-Artists als die Motive. Der war zu Gast in Berlin und hatte noch einen freien Termin, den habe ich sofort genommen. Ich bin aber auch mit Panzern aufgewachsen, wegen meinem Dad und Opa. Irgendwie sind die schön für mich.“
Was bedeutet dir Familie?
„Mein Bruder und meine Schwester sind auch meine besten Freunde. Wir teilen Interessen und Freizeitaktivitäten. Unsere Freundeskreise haben sich auch vermischt. Vor allem unser Papa hat uns musikalisch sehr geprägt, wir sind mit den Toten Hosen und den Ärzten aufgewachsen.“
Legst du dir manchmal Worte zurecht, bevor du jemanden anrufst?
„Da habe ich einen Tick. Normi, meine Mutter und meine Geschwister sind die einzigen, bei denen ich ans Telefon gehe. Sonst gehe ich nicht dran. Schickt mir ne Nachricht, dann rufe ich zurück.“
Wo würdest du hingehen, um ein Date zu beeindrucken?
„Beim Thema beeindrucken steig ich schon aus. Ich steh nicht gerne im Fokus. Deshalb geh ich gerne in trubelige Bars. Auch wenn ich mich anziehe, will ich nicht beeindrucken, ich mag den Mix aus Casual und ein paar netten Accessoires. Aber: Ich lasse mich gerne beeindrucken.“
Wärst du gerne berühmt und wenn ja, in welchem Bereich?
„Ich halte mich wie gesagt lieber im Hintergrund auf. Es wäre okay, wenn mein Name bekannt wäre. Auf jeden Fall im Musikbusiness, aber niemals Bühne. Als Designerin wäre es schon spannend, zum Beispiel das Artwork für’s Melt zu machen. Da würde ich nicht im Fokus stehen, von denen, die sich dafür interessieren, aber gesehen werden.“
Was ist deine liebste Erinnerung?
„Meine letzte schöne Erinnerung war letzte Woche in der Heide als Erobique gespielt hat. Es war richtig überfüllt, jeder hat alles um sich herum vergessen, das war fast magisch, es hat in der Luft geknistert. Die Musik war perfekt. Solche Momente sammele ich.“
Hast du dich denn auch auf nen Typ Mann festgelegt?
(Kristins Freunde lachen.) „Eigentlich habe ich kein fixes optisches Beuteschema. In einen Charakter kann ich mich sehr schnell verknallen. Okay, wenn ich es mir aussuchen darf, hat er Tattoos, lange Haare und ist groß und stark. Das ist mein Ding seit einer Weile. Bisschen Manpower muss schon sein. Ich bin ja auch recht groß, 1,72 Meter und mit Schuhen bin ich schnell an der 1,80 dran.“
Wie sieht ein perfektes Date für dich aus?
„Auf jeden Fall nachts. Gerne in einer Bar. Sich ohne Punkt und Komma unterhalten und feststellen, das man für dieselben Dinge brennt. Am Ende will man kein Ende, weil man die Zeit und all die Leute um sich herum vergessen hat. Das wäre ein perfektes Date.“
In welche Bars gehst du gerne in Berlin?
„Ich hab zwei Lieblingsbars. Zum einen die 8mm-Bar, da gibt’s auch Livekonzerte mit kleinen Bands, die man toll entdecken kann. Ansonsten noch Fitcher’s Vogel in Friedrichshain, da hängen wir öfter ab.“
(Wie das so ist, läuft das Gespräch weiter und hangelt sich von Schwulenbars zum gegenseitigen Cockblocking hin zu Eheringen.)
Willst du denn mal heiraten?
„Ja, ich kann mir auf jeden Fall vorstellen zu heiraten, wünsche es mir sogar. Ich mag die romantische Idee, die damit zusammenhängt. Jedoch habe ich ein großes Problem mit der staatlichen, steuerrechtlichen Bevorteilung, was für mich definitiv ein Grund wäre, es nicht zu tun. Es ist veraltet und diskriminierend. Besonders Alleinerziehenden gegenüber, wie ich es bin.“
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