Chris | 30 | Berlin

„Vom Sternzeichen her bin ich eine Vollkatze.“

Sonntagvormittag. S-Bahnhof Schöneweide. Um uns herum eilen verschiedenste Menschen durch die Bahnhofshalle, manche trinken Bier, andere sehen nach idyllischer Kleinstadtfamilie aus, die nächsten sind eine Gruppe alter Damen in Aerobic-Anzügen, die farblich aufeinander abgestimmt zu sein scheinen. Vielleicht ein Peggy-Bundy-Fanclub? Der erste Eindruck ist einer der Gegensätze und dasselbe Gefühl bekomme ich, als Chris uns wenig später die Tür öffnet. Ich weiß, er hat eine Tochter, also gehört auch er in die Kategorie Familienmensch. Im späteren Gespräch bewahrheitet sich diese Hypothese, obwohl seine jugendliche und spielerische Seite genauso schnell ins Auge springt, als unser heutiger Single sich vorstellt. Der Tag beginnt spannend.

Chris ist 30 Jahre alt und lebt in einer Drei-Zimmer-Wohnung in einem ruhigeren Teil der sonst so lauten Stadt. Er wirkt entspannt und gastfreundlich, als wir uns in der Küche niederlassen. Frei heraus beginnt er von sich zu erzählen, ich muss schnell sein, um nichts Wichtiges zu verpassen. Er mag Gespräche, hat kein Problem damit, sich zu öffnen, ich habe dennoch schnell das Gefühl, dass in ihm auch ein verletzlicher Kern steckt. Hinter ihm liegt eine bewegte Kindheit, mehrere Heime besuchte er, weil zu Hause zu leben keine Option mehr war. Mit zehn Jahren verlässt er die Wohnung seiner Mutter und kommt auch nicht mehr zurück. Er wächst zunächst in Wittenberge auf, wechselt dann häufig Orte und Schulen. Er ist ein Klassenclown, ein Zappelphillip, manche Dinge ändern sich nie.

Ich frage ihn, woher er seine Sicherheit als Kind in einer so unruhigen Kindheit bekam und er antwortet ganz selbstverständlich, dass er sie in der Natur, Ruhe und in sich selbst gefunden hat. Es ist also nicht überraschend, dass er sich heute für den Buddhismus interessiert und von Zeit zu Zeit im buddhistischen Zentrum Frohnau den Vorträgen der Mönche beiwohnt. Asien hat es ihm angetan. Seiner Tochter hat er den Namen Suzume gegeben, das lässt sich mit Spatz übersetzen. Ziemlich süß. Ebenso süß ist ihr Spitzname Suzu, was Glöckchen bedeutet. Der Name kommt aus dem japanischen und Japan ist die große Leidenschaft von Suzus Papa.

Seine Wohnung ist voll von Bonsais und Samuraischwertern. Mit denen kann er auch umgehen, denn er betreibt seit Jahren Ninjutsu, ein Kampfsport, der seine Wurzeln in den Lehren der historischen Ninjaschulen hat und sowohl mit Schwert als auch Stock ausgeführt wird. Chris ist sportlich und fährt eigentlich jede Strecke – egal was das Wetter sagt – mit dem Fahrrad und genießt es, auch mal richtig außerhalb der Stadt und rein in die Natur zu fahren. Obwohl er wortgewandt ist und seinen Gedanken freien Lauf lässt, blitzt ab und zu seine nachdenkliche Seite durch. Manchmal, wenn er kurz ins Stocken kommt oder den Faden verliert, geht sein Blick aus dem Fenster und er wirkt verträumt. Ein Mann der Gegensätze eben.

Musikalisch kommt Chris aus der rockigen Ecke, hörte früher viel Rammstein oder die Ärzte und würde sich selbst, Zitat, „als Mischung aus Metal Head und Hip Hop Schnute“ bezeichnen. Er mag Rap wie den von MachOne und ab und zu auch sehr gerne – seiner Leidenschaft folgend – J-Pop. In Clubs geht er nicht mehr so gerne, lieber würde er mit seiner Zukünftigen aktiv werden und zum Schwimmen, Fahrradfahren oder Bouldern im Ostbloc rausgehen. Eine Raucherin ist für ihn übrigens eher unpassend, auch wenn er gegen eine Zigarette zum Glas Wein nichts einzuwenden hat. Chris folgt einem gesunden Lifestyle, versucht ausgewogen zu essen und aktiv zu bleiben.

Beruflich hat es ihn übrigens nach einer Elektronikerausbildung in die sozialere Schiene gezogen. Er arbeitet als Erzieher und möchte sich demnächst noch zum Schwimmlehrer ausbilden lassen. Voll der Kindermensch also. Selbst mehr Kinder zu kriegen kann er sich momentan nicht unbedingt vorstellen, auch wenn seine Kleine der wichtigste Mensch in seinem Leben ist. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja auch noch die Herzensdame, bei der er sich das anders überlegt und dem kleinen Glöckchen ein Geschwisterchen beschert.

Momentan treibt Chris ein persönliches Projekt um, mit dem er versucht, den Menschen mehr von ihrer Datensicherheit und Anonymität im WWW zurückzugeben. Chris ist der erste Mensch mit dem ich mich unterhalte, der auch tatsächlich mal das Darknet benutzt und mir erklären kann, wie das so funktioniert. Ja, würd ich ja jetzt weitergeben, war aber irgendwie kompliziert und ich empfehle euch für Fragen in dieser Hinsicht einfach mal unseren Single anzuhauen. Ein bisschen nerdy ist er sowieso, zockt nämlich auch gerne Anime-Games und mag Serien aus dem Genre. Sailor Moon, Pokémon oder Original Dragon Ball haben es ihm früh angetan, mittlerweile schaut er auch gerne Filme aus diesem Bereich.

Chris ist auf der Suche nach etwas Ernsthaften und möchte sich auch keinen regen Frauenwechsel mehr erlauben – alleine schon wegen seiner Tochter. Ganz abgeneigt von kurzzeitigen Bekanntschaften ist er dann aber auch nicht. Je nachdem, wer sich so meldet. Seine Tochter verbringt jede zweite Woche bei ihm, dafür sollte die zukünftige Herzensdame absolutes Verständnis haben. Ansonsten wünscht er sich, dass sie gesund und kein Mauerblümchen ist, vielleicht ein wenig sportliche Begeisterung mitbringt, loyal ist und ihn so sein lässt, wie er will. Interessant findet er Frauen, die durch ihre Natürlichkeit punkten und wissen, was sie wollen. Während unseres Spaziergangs hat er mir dann noch ganz offen erzählt, dass er aus der BDSM-Ecke kommt und sich auch wünschen würde, dass dieses Interesse geteilt wird oder Neugierde vorhanden ist. Also Ladys, es wird wild!

Womit Chris überhaupt nichts anfangen kann, sind Egozentrik, Umweltunbewusstsein und körperliche Gewalt. Er ist eben im Herzen ein Buddhist, auch wenn man sich so nur nennen darf, nachdem man sich voll und ganz zur buddhistischen Lehre und deren Grundregeln bekennt. Dann eben ein heimlicher Buddhist. Während unseres Gesprächs merke ich auf jeden Fall, dass er eine ganze Menge Lebenslust und positives Denken mitbringt, gerne lacht und nach den schönen Dingen im Leben sucht. Chris sucht eine Frau, die keine Stubenhockerin ist, ihn vielleicht mal mit auf eine Reise nimmt und die Lust hat, die Zeit mit jemandem zu teilen, der bodenständig, liebenswürdig und ein klein wenig verrückt ist. Wenn du dich nun auch schon ein klein wenig verliebt hast, schick unserem Single doch einen kleinen Liebespfeil oder einfach eine Email. XOXO Amor.

Kontakt

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LENA hat Philosophie studiert und ist jetzt in der Werbung gelandet. Was da passiert ist, weiß sie auch nicht so genau. Als Copywriterin lernt sie aber vor allem eins: die besten Worte für das finden, was an den Mann oder die Frau gebracht werden soll. Das testet sie seit Neuestem auch bei im gegenteil. Mehr von ihr gibt es auf ihrer Webseite.
VIRGINIA hat Fotografie und Kommunikationsdesign studiert und bewegt sich gerne zwischen Kunst und Werbung. Ist bei beidem nur immer die Frage, ob das dann auch weg kann. An der Fotografie gefällt ihr vor allem das sie dadurch neue Menschen, Orte und Situationen kennenlernt. Ein Traumberuf also. Schön, dass sie nun auch Singles in der Stadt für im gegenteil kennenlernen und porträtieren darf.