„Überall, wo man nicht mit Sneakers reinkommt, ist schwierig.“
Auf dem Weg ins beschauliche Eppendorf sitzen wir in der U-Bahn und malen uns einen perfekten Single-Tag aus: freundliches Lachen, authentische Wohnung, spannende Geschichten und ein Stück Kuchen dazu. Und ZACK – öffnet uns Lena, erfrischend wie ein Schluck Quellwasser aus den Bergen, die Tür im zweiten Stock eines alten Rotklinkers und erfüllt all unsere Wünsche.
Seit fünf Jahren bereichert die schweizerische Wahl-Hamburgerin die schöne Hansestadt. Geboren und aufgewachsen ist das März-Mädel in einem beschaulichen Dörflein in der Nähe von Zürich. Mit Mama, Papa, Hund, Katze, Maus und drei Geschwistern. Von klein auf ist Lena ohne Klischees und mit viel Toleranz aufgewachsen. Ihr Vater war durch die Schichtarbeit als Elektroingenieur oft zu Hause und hat als „Hausmann“ die Bude geschmissen – ihre Mutter hat derweil weiter an ihrer Karriere als Schulleiterin gefeilt.
Als Lena vier Jahre alt war, adoptierten ihre Eltern einen Baby-Bruder aus Rumänien. Von diesem Tag an hatte Lena eine große Schwester und zwei kleine Brüder. Weil Kinder keine Ausnahme machen, ob du jetzt aus deiner Mutter kommst oder nicht, wie sie selbst sagt. Logisch, oder? Das Dorfidyll ohne Fernseher hat Lena nicht nur zu einer super toleranten, familienliebenden und loyalen Frau gemacht, sondern sie auch zum absoluten Überlebens-Babe trainiert.
Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist sie Teil der Schweizer Pfadfinder. Von Spurenlesen, über Kochen auf offener Flamme zu River Rafting. Wer heute noch halb ängstlich googelt, wie er beim Wildcampen im Wald ums Eck die Mückenangriffe überlebt, der hat mit Lena eine perfekte Abenteuer-Assistentin am Start.
Nach ihrem Abitur in der Schweiz zog es Lena ans andere Ende des Globus. Zum Modemachen. Sie wollte das Handwerk begreifen, Schnitte entwerfen, sich kreativ ausleben. So begann sie ihr Modedesignstudium in Kanada. Und kam drei Jahre später, abgeschlossenes Studium und perfekte Englischkenntnisse inklusive, über Umwege nach Hamburg.
Zuerst landete sie in einer Agentur, in der sie verstand, dass die Mode zwar kreative Herzenssache ist, aber sie mehr machen wollte, als hübsche Teilchen zu designen. So arbeitet sie heute bei einem internationalen Modelabel im Wholesale- und Retailmanagement – am Knotenpunkt, um ein gutes Produkt raus in die Weltgeschichte zu schicken.
Das liegt ihr. So sehr, dass sie aktuell sogar ein zweites Studium begonnen hat: drei Tage Büro-Mode-Alltag, zwei Tage Studium der Wirtschaftspsychologie. Damit will sie noch mehr in Markt- und Trendforschung abtauchen. Oh yes! Die Nähmaschine schmeißt sie aber trotzdem oft an. Ihr aktuelles Projekt ist das Umnähen eines Kleides, das ihre Großmutter zur Hochzeit ihrer Eltern getragen hat. Von 1983. Heute wieder en vogue. It’s fashion.
Neben dem Nähhandwerk beherrscht Lena auch diverse Koch-Handgriffe. Von Pasta, zu Low Carb bis hin zur süßen Rhabarber-Quiche, die wir sogar kosten durften. Mhhhhh – ein Traum. Im Anschluss noch ein Schlückchen Espresso aus einer ihrer gesammelten Espressotässchen. Herrlich.
Am liebsten kocht die Allrounderin für Freunde – aber auch alleine genießt sie gerne ein gutes Glas Wein und ein Stück Milchschoki. „Ich finde es wichtig, dass man auch alleine sein kann. Ich will nicht, dass jemand anderes dafür verantwortlich sein muss, dass ich glücklich bin. Umgekehrt natürlich genau so“, sagt sie und berauscht uns mit ihrem ehrlichen Lachen.
Wenn sie ihre Stündchen mit sich verbringt, dann gönnt sich Lena gerne viel Lesen am Stück, von Modeliteratur bis Zeitschriften. Aber auch ihr Netflix-Account ist ihr heilig. Serien wie Please like me oder Game of Thrones fischt sie aus ihrer Liste. Wenn die Flimmerkiste schwarz ist, dann beherrscht Musik Lenas Reich. Seit sie vier ist, spielt sie Klavier. Auch hier haben wir eine Kostprobe bekommen und uns ehrfürchtig lauschend auf dem Fußboden erwischt – neben all ihren Vintage-Schätzen. Wem das zu klassisch ist, für den zückt Superwoman Lena auch gerne die Melodica.
Beim ersten Augenaufschlag ertönt bei ihr das Radio. Am liebsten tanzt die Retro-Rockerin zu Indiebands wie The Smiths, Radiohead oder The National. Das Album High violet kann sie seit gefühlten sieben Jahren rauf und runter hören, ohne dass sie auch nur ein Ton davon nervt. Sowieso spürt man bei Lena das Schweizer Blut. Sie ruht in sich, ist ausgeglichen und aufmerksam. Richtig unangenehm wird’s eigentlich nur, wenn sie hungrig ist. „Dann ist Schluss – ich kann dann ziemlich motzig werden.“ Und während sie dies so sanft von sich Preis gibt, können wir es fast nicht glauben.
Vor jeder guten Partynacht stärkt sich Lena deshalb am liebsten beim Asiaten Xeom. Um dann mit Gin-Tonic – oder wahlweise nach aktuellem Kontostand bei Bier – in der Möwe Sturzflug, dem Berliner Betrüger oder dem kleinen Phi, ab und zu auch mal mit einer Zigarette, die Nächte durchzuquatschen. Clubs sind nicht ganz so ihrs. Konzerte dann schon eher. Trotzdem schwingt sie ab und zu das Tanzbein. Aber das macht sie zu Hause ja sowieso die ganze Zeit.
Zur Festivalzeit ist die Businesslady leider meistens auf weltweiten Modemessen unterwegs. Ihr letztes großes Festival, das St. Galler Open-Air, liegt deshalb auch schon knapp zehn Jahre zurück. So nimmt Lena lieber mit kleinen feinen Festivitäten Vorlieb, neulich erst war sie auf dem Elb Jazz Festival unterwegs.
Das Reisen lässt Lena sich trotz straffem Zeitplan nicht nehmen. In einigen Wochen geht es zu einer Freundin ins Sommerhaus am See nach Schweden. Und, natürlich, so oft wie möglich jettet sie in die Heimat. Familie hat Lena keine in Hamburg. Das eine oder andere Mal Sehnsucht treibt sie dann doch schneller in luftige Höhen – aber Sehnsucht bedeutet ja auch nur, dass man sich liebt, vermisst und gerne gemeinsame Zeit teilt. Wenn sie Lust auf Natur hat, dann spaziert Lena in den benachbarten Haynspark oder dehnt ihren Ausflug, Pfadfinder-like, bis in den Stadtpark aus.
Im Hamburger Sommer möchte sie bald die Alster bei einer SUP-Tour erforschen. Wenn das nicht ein perfektes Setting für ein erstes Date ist! „Ich bin ein glücklicher Single – aber ich freue mich auf ein i-Tüpfelchen“, sagt sie verschmitzt. Dieses i-Tüpfelchen sollte genauso happy sein wie sie. „Ich liebe Menschen, die leidenschaftlich sind und ihrem Leben mit Dingen, die sie erfüllen, einen Sinn geben.“ Und wenn du Fahrräder reparieren kannst, stehst du bei Lena schon ganz hoch im Kurs. „Nachts auf dem Gepäckträger nach Hause gefahren zu werden – das ist für mich Romantik.“
Also, liebe Hamburger Jungs. Wer ab sofort mit Lena auf dem Pfad der Liebe wandern möchte, der schreibt bitte jetzt sofort. Sagt Grüezi!
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Es tut uns leid, aber Lena hat jemanden kennengelernt. Keine Panik, guck doch einfach bei den anderen Hamburger*innen.
Oh, so ein schoenes Portrait, die Wohnung sieht ja auch toll aus. Ich liebe Pianomusik. 🙂
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