Alex | 24 | Berlin

„Ich möchte es schon gerne so haben, wie ich es für richtig empfinde.“

Vor Kurzem wurde die gesamte Schlange wartender Raver vorm Kater Blau abgewiesen – und zwar, weil sie alle Schwarz trugen. Das wäre Alex nicht passiert. Denn Alex ist ein Mädchen, das Farben mag. Am liebsten Grün. Nein wartet, doch lieber Gelb. Auf jeden Fall sollte es schön bunt sein. Und vorm Kater Blau hätte sie wohl eh nicht angestanden, denn Techno ist ihr oft zu stumpf. Dann lieber auf eine Psytrance- oder Goaparty gehen. Oder mal das Kitkat ausprobieren. Das absolute Feierfieber hat sie in Berlin aber noch nicht gepackt. Den Sonntag verbringt sie lieber auf dem Flowmarkt Kreuzboerg in den Prinzessinengärten und stöbert dort durch Kunst und Klamotten. Oder hört sich am Abend Jamsessions im Kiki Sol an.

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Aber Moment, ich fang von vorne an. Alex, die nur von ihrer Oma Alexandra genannt wird, kommt eigentlich aus Buxtehude. Ja, das gibt es wirklich. Fragt Alex. In Buxtehude ist sie ländlich aufgewachsen und war ein unkompliziertes Kind. Nur die Leidenschaft für Kunst hat sie früh entdeckt und mal eben Mamas Tapeten komplett vollgemalt. Hallo, abstrakte Kunst nennt man das. Die Realschulzeit ist ihr nicht so schön in Erinnerung geblieben. Zu viel Cliquenbildung und Inmustergequetschte. Ihre Lieblingsfächer waren Mathe und Kunst. Okay, kein Wunder, dass da kein Muster gepasst hat. Außer Schule war in Buxtehude auch nicht so viel los als Teenager. Mit Schnaps im Gepäck wurden die Wanderdiskotheken und das große Highlight des Jahres besucht: der Ball im Fährhaus in Jork. So richtig schick mit Kleid und dicken schwarzen Kajal um die Augen. Hach, die Teenangerzeit. Als man das Ballkleid noch mit grungy Make-up trug.

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2008 hatte sie dann ihren Realschulabschluss in der Tasche und nach einem Praktikum in einem Architektenbüro begann sie dort dann auch gleich eine Ausbildung zur Bauzeichnerin. So wie ich das verstanden habe, ist man da der Handlanger des Architekten und ist vor allem dazu da, seine Entwürfe zu digitalisieren. Eigentlich gar nicht so langweilig. Muss aber hart gewesen sein, denn bereits im Ausbildungsvertrag waren die Überstunden festgelegt. Dazu kam dann auch noch, dass die Berufsschulen verstreut in Niedersachsen waren, da der Bauzeichner als Ausbildungsberuf nicht mehr so richtig gefragt ist. Also wurden die zehn zusammengewürfelten Berufsschüler quer durchs Bundesland geschickt und Alex hatte manchmal einen zweistündigen Schulweg. Für mich klingt das so, als sei sie ein krass disziplinierter Teenager gewesen. Also, bis auf den Schnaps vielleicht. Insgesamt war sie fünf Jahre in einem Architektenbüro und hat dort den Größenwahnsinn ihres Chefs ausbalanciert, der jedes Jahr die Projekte verdoppelt, die Mitarbeiter aber bei gleicher Zahl belassen hat. Die goldene Himbeere für die unrealistischste Planung geht damit an Alex’ ehemaligen Chef.

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Mit 21 hat unsere Titelheldin dann beschlossen, dass es so nicht weitergehen soll. Sie schnappte sich zwei gute Freundinnen aus der Schulzeit und flog nach Australien. Ein halbes Jahr Work and Travel stand auf dem Plan. Ganz klassisch wurde ein Van gekauft und sich dann südwärts Richtung Melbourne durchs Land gesonnt. Gearbeitet wurde in dem halben Jahr nur einmal, dafür gleich einen ganzen Monat lang auf einer Mangofarm. Funfact: Der Farmer hatte die Mädels vom Speedboot aus am Strand rekrutiert und zum Bewerbungsgespräch auf eine Spritztour eingeladen. Mit Pfefferspray bewaffnet (man weiß ja nie) sprangen sie an Board und ließen sich vom Job überzeugen. Alex against the machines, sag ich nur. Zwölf Stunden lang wurden die Früchtchen nämlich aufs Band gespuckt und mussten zack, zack eingepackt werden. Finanziell hat sich das ganze aber gelohnt, denn danach konnte die Zeit wieder mit Sonne, Strand und Meer verbracht werden. Und weil das Reisen mit Freundinnen zwar okay, aber irgendwie auch einschränkend war, winkte Alex nach dem halben Jahr den Freundinnen am Flughafen und blieb noch ein weiteres halbes Jahr auf eigene Faust in Down Under. Das muss der Hammer gewesen sein, bei der Erinnerung leuchten ihre Augen. Viele Menschen, viele Eindrücke, viel geile Zeit. Vor allem Melbourne hatte es ihr angetan, da blieb sie gleich drei Monate. Generell hat sie sich ins Reisen verliebt. Viele Mitbringsel aus Australien, Bali, Portugal oder Singapur schmücken ihr Zimmer.

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Nachdem sie dann wieder in Buxtehude angekommen war, fiel sie mit 22 in eine kleine Sinnkrise. Die vorgezogene Quarterlifecrisis: Wo will ich hin, wer will ich sein und was kommt als nächstes? Das Jobben in einer Bar war nicht ganz so spitze, also fasste sie den Plan, nach Berlin zu ziehen und ihr Abitur nachzuholen. Und hier ist sie jetzt. Seit dem Sommer 2015 holt sie in Nord-Berlin ihr Abitur mit dem Schwerpunkt Mediengestaltung nach. Dass sie dadurch wieder die Schulbank drückt, macht sie nicht unbedingt glücklich, aber das Ziel ist hier das Ziel. Denn eventuell möchte sie danach studieren. Was genau, ist aber noch nicht so klar. Da kommen sich ihre zwei Leidenschaften in die Quere: Wissenschaft und Kunst. Alex lässt sich nämlich zu Weihnachten gerne mal das Fachbuch Die Menschheit schafft sich ab von Harald Lesch und Klaus Kamphausen schenken.

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Bevor ein Studium in Frage kommt, steht aber erst ein freiwilliges ökologisches Jahr oder noch lieber eine gewisse Zeit auf einem Hof mit Permakultur an. Wer’s nicht kennt, Permakultur ist ein Konzept, dass versucht, eine Lebensgemeinschaft als vollkommenen, naturnahen und nachhaltigen Kreislauf zu gestalten. Weltverbesserung ahoi! Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und ein respektvolles Bewusstsein sind sowieso Themen, die Alex umhertreiben. Was sie nämlich gar nicht leiden kann sind Menschen, die etwas von anderen verlangen, was sie selbst nicht einhalten. Offenheit und Toleranz sind die Devise, gepaart mit einer großen Portion Neugier. Alex ist eben im Herzen ein waschechter Hippie. Bei einem Couchsurfingtrip nach London hat sie diesen Sommer erst Bekanntschaft mit der Hausbesetzerszene gemacht und dabei durch ihren Gastgeber das Interesse für Politik entdeckt. Ganz schön abenteuerlich, die Dame. Aber es fetzt eben, viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen. Das ist eine weitere Leidenschaft von Alex. Menschen. Intensive Erfahrungen ob beim Lachen, Feiern, einander Berühren oder langen Gesprächen. Je nachdem, was passiert. Jede Begegnung hat für Alex den Zauber des Besonderen, weil sie völlig neu ist. Ist ja schließlich jeder anders.

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Emphatisch wie sie ist, hört Alex gerne zu und überzeugt ganz nebenbei mit einem bezaubernden Lachen und strahlend grünen Augen. Besonders wichtig in Beziehungen ist ihr gegenseitige Inspiration, Offenheit gegenüber alternativen Beziehungskonzepten (schon mal was von Polyamorie gehört?), die Bereitschaft, Probleme anzusprechen und Vertrauen. Sie ist gerne mit anderen zusammen, braucht aber auch Zeit, um sich mal zurückzuziehen und ihre Gedanken alleine zu ordnen. Was sie gar nicht mag, ist Respektlosigkeit und die Farbe Schwarz. Ist in Berlin fast schon eine Seltenheit, wa? Alex interessiert sich für fast alle Bereiche und informiert sich gerne. Desinteressiert sollten die zukünftigen Herzdamen und Herzmänner also nicht sein. Wer mit Alex gemeinsam in Künstlercafés rumhängen, über die Welt diskutieren, The Cat Empire hören und rohen Keksteig naschen will, der melde sich jetzt und grüßt sie bitte von uns. Wir fanden es bei ihr nämlich richtig dufte.

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LENA hat Philosophie studiert und ist jetzt in der Werbung gelandet. Was da passiert ist, weiß sie auch nicht so genau. Als Copywriterin lernt sie aber vor allem eins: die besten Worte für das finden, was an den Mann oder die Frau gebracht werden soll. Das testet sie seit Neuestem auch bei im gegenteil. Mehr von ihr gibt es auf ihrer Webseite.
VIRGINIA hat Fotografie und Kommunikationsdesign studiert und bewegt sich gerne zwischen Kunst und Werbung. Ist bei beidem nur immer die Frage, ob das dann auch weg kann. An der Fotografie gefällt ihr vor allem das sie dadurch neue Menschen, Orte und Situationen kennenlernt. Ein Traumberuf also. Schön, dass sie nun auch Singles in der Stadt für im gegenteil kennenlernen und porträtieren darf.