„Ich würde am liebsten gefunden werden.“
Es war einmal ein einsamer Prinz. Er lebte in einem hohen Turm in Berlin Mitte, der nur mit einem hochmodernen Fahrstuhl erreicht werden konnte. Doch auch wenn der Weg über Stock und Stein, durch einsame Parks und über Brücken führt, machten sich zwei holde Maiden eines schönen Sonntagnachmittags auf, den Prinzen in seinem steinernen Turm zu besuchen.
Auch wenn es bei Tommy Cola Zero statt Wein gibt und Getränke in Dosen statt aus Kelchen serviert werden, kann man nicht anders, als an Märchen zu denken. Nach fünf Minuten in der Wohnung schleicht sich Ira an mich heran und raunt mir zu: „Ich hab schon 17 Froschkönige gezählt.“ Prince Charming ist 32, kommt aus dem Westen Deutschlands und erinnert mich auf überraschende Weise an meine Mutter. Sie kommen aus derselben Kleinstadt in NRW, arbeiten leidenschaftlich mit geistig behinderten Erwachsenen und lieben Shopping Queen. Nur dass Tommy schon mal mitgemacht hat. So richtig im Fernsehen mit Guido und allem drum und dran. Thema? Heiratsantrag. Da hat Tommy alle Register gezogen und sah richtig schick aus. Mit Fliege!
Fehlt nur noch der richtige Kerl. Der sollte nach eigener Aussage eine Mischung aus Türsteher und Business-Typ sein. Charakterstark kann auch nicht schaden, immerhin beschreiben Tommys Freunde ihn als ein wenig kompliziert. Und vielleicht ein bisschen anstrengend. Aber nichts, was den Richtigen davon abhalten sollte, mit ihm zum Andrea Berg-Konzert zu gehen. Die Tickets dafür hat er übrigens schon. Aber wie in jedem guten Märchen sollten wir am Anfang beginnen.
Unser Prinz wird 1983 in Moers geboren. Schon als Kind zieht er Menschen in seinen Bann. Nicht anders lässt sich erklären, wieso er als Einziger in der Grundschulklasse seine Simpsons-Figuren auf den Tisch stellen darf. Es folgt eine intensive Kelly Family-Phase. Tommy trägt damals nicht nur mit Stolz Fan-Shirt, er lässt sich sogar die Haare lang wachsen, um genauso cool auszusehen wie sein Idol Angelo Kelly. Er träumt davon, ein zweiter Michael Jackson zu werden, liest leidenschaftlich die BRAVO. Selbst am Big Brother-Haus war er mal, um seinen Lieblingen aus der ersten Staffel zuzujubeln. Insbesondere Manu! Tommy hat halt ein Herz für den Underdog. Inzwischen ist er Vollblut-Teenie und seine Haare haben mehr was von Bastian von Caught in the Act. Kein Wunder, immerhin ist er mit dem Foto zum Frisör.
Zurück im Heute und Jetzt kann er darüber lachen. Auch wenn es ihm ein wenig unangenehm ist, als wir durch sein Fotoalbum stöbern. Die Haare sitzen inzwischen wie eine Eins. Kein Wunder, hat er doch genau wie seine beiden Opas eine Friseurausbildung gemacht. Und sich dann doch dagegen entschieden. Heilpädagoge passte besser. Und wir können es uns so gut vorstellen. „Wir haben Tanzgruppen und eine Art Schülerzeitung und machen viele Ausflüge“, erzählt er und scheint in seinem Element. Bei einem dieser Ausflüge von NRW nach Berlin hat er sich 2008 übrigens auch in die Hauptstadt verliebt und ist 2010 mit Sack und Pack hergezogen. Seine Mutter hatte Angst, dass er in der großen Stadt unter die Räder kommt. Doch darum muss man sich bei Tommy eigentlich keine Sorgen machen. Trotz regelmäßigen Feierns schafft er es fast täglich, nach der Arbeit zum Sport und raucht nicht und nichts.
Die einzige Sucht, die er sich in Berlin angelacht hat, ist Cola Light. Da werden es dann auch gern mal ein bis zwei Liter am Tag. Wer also Ähnliches durchmacht, kann gleich mal Termine für gemeinsame Gruppentreffen raussuchen. Gefeiert wird im Übrigen am liebsten zu Pop und Schlager. Da bieten sich insbesondere besagte Andrea Berg, Helene Fischer und Blümchen an. Und würde Daniela Katzenberger singen, wäre auch das eine Option! Die ist nämlich quasi die Königin zu unserem Prinzen. Der würde so gerne mal ins Katzencafé nach Mallorca. Gerne auch in Begleitung! Und überhaupt ist Auswandern definitiv eine Möglichkeit. Dann mit Mann, Kind und Französischer Bulldogge! Das ist aber alles Zukunftsmusik. Erst mal Andrea Berg. Und danach Schritt für Schritt … bis ans Ende ihrer Tage.
Ein Tipp noch: Wenn ihr zum ersten Date ins Kino geht, Pfoten weg von Tommys Popcorn. Das teilt er nicht. Nicht mal mit dem Einen. Sonst ist er aber total lieb, versprochen.
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