„Ich bin die Garantie für eine gute Party!“
Wenn Mama einen Zeitungsartikel über den Tisch schiebt, in dem es um dieses einzigartige, vorher nie dagewesene Verkupplungsportal geht, dann setzt man sich, wenn man eine gute Tochter ist, an den Laptop und bewirbt sich für ein Porträt. Denn Mama weiß es immer am besten und dass es eine sehr gute Entscheidung war, wird euch gleich genauso klar wie uns.
Maren ist ein Münchner-Umland-Kind. In Dachau geboren, in Unterschleißheim und Neufahrn aufgewachsen, war ihre Kindheit das Bullerbü des Südens, wo Ballett und Bäume klettern auf dem Plan standen. Warum sie Ballett gemacht hat, obwohl sie eigentlich viel lieber mit dem Papa schreinerte (und sich mit „Marens Einkaufsladen“ ihr eigenes Geburtstagsgeschenk zimmerte), ist ihr nicht so ganz klar. Die Puppen von Oma mochte sie auch nicht wirklich und obwohl sie mal einen Umweg über das Bodenturnen gemacht hat, bezeichnet sie sich als eher nicht so sportlich und liefert auch gleich den Beweis: Sie war dieses Jahr trotz Vertrag noch nicht einmal im Fitnessstudio und das Fahrrad wurde auch noch nicht aus dem Keller geholt. Das schlechte Wetter, das schlechte Wetter.
Abgesehen davon, dass Maren so ziemlich alle Kinderkrankheiten mitgenommen hat, die sie kriegen konnte, waren Kindheit und Jugend relativ unspektakulär. Das lag vielleicht daran, dass sie bis zur Pubertät sehr schüchtern war und es ihr nicht leicht fiel, auf Menschen zuzugehen – ganz im Gegenteil zur Gegenwart! Dass Maren eine Person der absolut bezauberndsten Gegensätze ist, decken wir gleich auf, die Geschichte fängt ungefähr so an: Ronan Keating und Britney Spears (Anni, das ist für dich!) waren ihre großen Musikhelden der Jugend – bis der erste Freund kam, ihr Linkin Park vorspielte und Maren ihre dunkle Seite entdeckte. Sie verfiel dem Metal vollkommen und wenn sie drei Bands aufzählen müsste (was sie musste), denen sie ihr Herz geschenkt hat, dann sind es In Flames, 5 Finger Death Punch und Papa Roach.
Ihre Jugend verbrachte sie oft in der Hütte eines Freundes, denn Landkinder sind eben auf Privatpartys angewiesen. Oder sie gehen in diesen einen, sagenhaft schlechten Club, dem Night Flight am Flughafen München, den es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Auch ihr erstes Festival, Rock im Park im zarten Alter von 17, hinterließ so viele Eindrücke, dass sie doch glatt ihren vollbepackten Rucksack vor und nicht im Zelt geparkt hatte, woraufhin der natürlich nicht lange dort stand und sie die folgenden Tage von Freunden durchgefüttert in deren Klamotten übers Gelände streunte. Egal, die Festivalliebe war geboren und bleibt bis heute bestehen – vom Nova Rock in Österreich bis zum legendären Wacken in Schleswig-Holstein. Maren schließt das musikalische Kapitel ihres Lebens vorerst mit den Worten: „Metaler sind die lieberen Menschen!“
Ihre berufliche Karriere verlief nicht ganz so straight wie ihr Musikgeschmack von Britney zu Chester. Nach dem Fachabi hat Maren eine Ausbildung im Bereich Marketingkommunikation absolviert, gefolgt von drei Monaten Praktikum im Onlinemarketing in London, wo sie nebenher brav die Sprachschule besucht hat. Danach dann doch noch der Entschluss zum Studium, Wirtschaftspsychologie sollte es sein. Nach ihrem Bachelor fing sie bei einer Werbeagentur als Werkstudentin an, wurde übernommen und hat dort so viel gearbeitet, dass ihr wenig Zeit für anderes blieb – Schluss damit! Im März dieses Jahres hat sie gekündigt und ist ohne neue Festanstellung ins kalte Wasser gesprungen. So macht das die Generation-Y eben! Und warum? Weil sie dem Herzen folgt. Die Weiterbildung zur Musik- und Eventmanagerin ist genau das, was sie machen möchte und sie freut sich gerade tierisch über zwei Dinge: 1. Den ganzen Tag freihaben, denn die Kurse beginnen erst um 18 Uhr. Also verbringt sie den Sommer mit Frühstücken gehen, an der Isar oder im Biergarten abhängen. Fies. Aber wir gönnen ihr das, ebenfalls von Herzen. Und 2. Ab August winkt eine Stelle bei einem Musiklabel – wenn das mal nicht der place to be für Maren ist!
Und geht’s noch weiter mit den Gegensätzen? Ja! Die Wohnung ist farbenfroh, das Münchner Kindl trägt aber am liebsten schwarz. Außerdem bekommen wir einen unglaublichen Lachflash, als wir ihre DVD-Sammlung inspizieren und sich eine Liebesschnulze an die andere reiht. Notting Hill, Wie ein einziger Tag, Für immer Liebe – Maren steht zu ihrem Bedürfnis, das ganz große Happy-End auf der Leinwand zu brauchen. Aber bitte alleine, das ist ihr Ding, das braucht kein Mann der Welt verstehen, geschweige denn teilen. Sie steht also auf Hollywoods Liebesfilme genauso sehr wie in den Rockschuppen der Stadt abzutanzen. Um die sieht es übrigens derzeit ziemlich schlecht aus. Dass das Backstage schließen soll, kann sie gar nicht fassen, deswegen ist gleich mal hier die Petition dagegen angehängt.
Ansonsten mag sie übrigens den Schwarzen Hahn, das Muffatwerk und den kleinen Irish Pub an der Giselastraße. Der für sie schlimmste Club Münchens ist das Heart. Verstehen wir, notieren wir. Was sie sonst noch an München nervt (das sie eigentlich total liebt, versprochen): Dass so viele Leute in die Kneipenviertel ziehen und dann aufgrund von Lärmbeschwerden durchsetzen, dass eine nach der anderen geschlossen wird sowie das nicht funktionierende S-Bahn-System (Anmerkung der Autorin: Das gesamte MVV-Netz). Dafür liebt sie Currywurst mit Pommes, am liebsten als Gedeck beim Bergwolf, Dirndl und die Wiesn. Auf die Frage nach ihrem Tipp für das Betreten eines geschlossenen Zeltes sagt sie ganz relaxt, dass sie damit noch nie Probleme hatte. Einfach zur Hintertür, sich gut mit den Türstehern stellen, ein kleines Pläuschchen, schwupps, drin. Aso.
Speaking of Feiern und Bier trinken: Maren ist auf jeder Party die Stimmungskanone und die letzte, die geht. Davor räumt sie aber alles auf. Ich bin fassungslos, sie lacht nur. Und schiebt hinterher, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, immer diejenige zu sein, die Party machen will. Als Deutschland im Halbfinale der EM rausgekickt worden war, kam ein französisches Fernsehteam auf die Clique zu und Maren wedelte enthusiastisch mit der Deutschlandflagge. „Wir gehen jetzt noch feiern!!!!!“, rief sie in die Kamera, doch an diesem Abend war sie mit ihrer Überzeugung die einzige am Tisch.
So ganz allgemein ist Maren eine wirklich unkomplizierte Lady. Im Frühjahr einfach mal alleine nach Bali geflogen, geht schon, und wir bestaunen die Bilder der schönsten Sonnenuntergänge seit es Fotoapparate gibt. Was Maren sonst noch ausmacht im Schnelldurchlauf: Sie hasst Fischgeruch und Spieleabende, mag Haselnussschnaps, liebt ihre langen Haare, denn die sind zum ersten Mal überhaupt lang, kann nicht verbergen, wenn sie jemanden nicht mag, tötet Pflanzen, das allerdings vollkommen ohne Absicht und würde gerne mal aus einem Flugzeug springen. Mit Fallschirm versteht sich. Wen es also genauso sehr wie uns entzückt, wie ein Mensch so gegensätzlich sein kann und dann doch irgendwie alles zusammenpasst, der fährt jetzt bitte nach Giesing und klingelt mit einem Tegernseer in der Hand – das wüsste sie sehr zu schätzen!
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