Einer jener Tage, fürs Sofa gemacht, um sich unter einer dicken Decke zu verstecken, gemeinsam den Tag verrinnen zu lassen. Den Stress der Woche in Zärtlichkeiten zu verwandeln, die manchmal vielleicht auch zu Grobheiten werden. Doch hinter jedem Schlag, jedem Kratzer, jedem Biss versteckt sich in diesen Momenten die Zuneigung und Sehnsucht nach dem Anderen, die wir nur in unserem Gegenüber finden können. Die Suche nach einer Grenze, nach dem Punkt, an dem wir uns wirklich berühren. Die Andersartigkeit spüren, wahrnehmen und genießen können. Auch wenn sie uns anfangs erschreckt, ein bisschen Angst macht und vielleicht sogar überfordert. Zieht sie uns trotz alledem magisch an, saugt unsere Aufmerksamkeit auf, lässt uns vergessen, was wir eigentlich wollten und macht uns für ein paar Augenblicke zu unschuldigen Wesen, die einfach ein bisschen Leben spielen wollen.
Und so schaust du auch nur für einen kurzen Moment erschreckt auf, als du das schwarze Klebeband in meinen Händen bemerkst. Muss dich gar nicht auffordern, willig bietest du mir deine Hände an. Ein paar Umdrehungen später, einmal beißen und dann noch schauen, ob es eh nicht zu stark drückt. Schon sind deine Hände gefesselt. Ein Schimmern wandert über deine Augen, zwischen Erregung und Furcht. Doch du vertraust mir, kennst meine Kraft, aber auch meine Zuneigung, meinen Respekt.
Mit der Unbeweglichkeit deiner Hände nimmt die Beweglichkeit deiner Träume zu. Bittest mich, den Fernseher auszumachen, lässt dich tiefer unter die Decke sinken. Schließt die Augen und forderst mich auf, dich aus deiner Unterwäsche zu befreien. Deine Lust freizulegen, deinen Wünschen zu gehorchen, selbst wenn du scheinbar schwach vor mir liegst.
Headerfoto: Maru Lombardo via Unsplash.com. („Sexy Times“-Button hinzugefügt.) Danke dafür!