„Ich will das Weltbild nicht entzaubern.“
Dominik kommt, und das macht ihn gleich so sympathisch, aus einem Dorf nahe dem fränkischen Bayreuth, wo es anscheinend wirklich mehr Kühe als Menschen gibt. Und weil das so gar nicht sein Ding war, ist und jemals sein wird, hat er nur darauf gewartet, gehen zu können. Frage: Was machen Landjungs, die zu Stadtjungs werden wollen, um die Zeit dazwischen zu überbrücken? Mal abgesehen davon, mit fünf Jahren der Kindergärtnerin im Anzug einen Heiratsantrag zu machen? Klar, sie kicken. Weil Dominik kein Instrument spielt und angeblich auch sonst den Rhythmus eines Holzbrettes in sich trägt, ist Fußball für ihn Magie und Kunst und überhaupt die ganz große Liebe. Deswegen verbringt er einen Monat in den Semesterferien in England, um – Obacht, jetzt wird’s so richtig schön – Jungs und Mädels das Fußballspielen beizubringen. Als Trainer weiß man eben, was Kinderaugen zum Leuchten bringt. Klassische Fußballromantik halt. Aber zurück zum Dorf, denn bevor er diesem bereits mit 17 entflohen ist, war er aus Prinzip einfach mal dagegen. Er hat mit 14 seine erste Röhrenjeans getragen und sich über die nicht vorhandene Subkultur aufgeregt. Auf Disco hatte er nie wirklich Bock, deswegen ist er schon früh auf Konzerte gegangen und wie seine Wohnung unschwer erkennen lässt, hängt sein Herz nicht nur am runden Leder, sondern vor allem an der Britpop-Szene. Oasis, The Libertines und die Babyshambles seien hier zu nennen. Seit Dominik 15 ist, trinkt er keinen Alkohol, den Rausch hat er trotzdem noch rechtzeitig mitgenommen, in Form von Jack-Daniels-Dosen, die er vor der Schule getrunken hat, ihn aber daraufhin immer wieder die Frage beschlich, ob das überhaupt nötig ist? Alkohol für den Coolness-Faktor? Nö, braucht’s nicht, weg mit dem Zeug, und wenn wir schon dabei sind, vegan lebt er auch, nur das mit dem Leder ist noch ein bisschen schwer, denn seine Lieblingsschuhe der Marke Hudson trägt er einfach schon so lange, da wird eine Trennung wirklich nicht leicht. Nachdem er von Bayreuth über die hübsche Stadt Wien in Boston gelandet ist, hat er es dort mit dem Studium der Psychologie versucht: Denken und Menschen, das ist eine Kombination, die ihm zusagt. Ganz im Gegensatz zu den Amis, mit denen er zumindest damals nicht unbedingt was anfangen konnte. Also ging es zurück nach Deutschland, und wegen der Liebe zum Wort und zur Literatur, hat er genau da sein Zelt aufgeschlagen, wo der Denker definitiv hingehört: ins Studium der Philosophie. Wenn er nicht mit Haut und Haar in seine Bachelorarbeit vertieft ist, dann schreibt er auch mal ganz lässig Romane, die allerdings archiviert sind. Ein neuer ist in Planung, wir sind schon total aufgeregt. Übrigens, kleiner Tipp von uns: Wenn du die Auserwählte sein wirst und ein Liebesgedicht von Dominik bekommst, dann stellt sich dir automatisch die Gretchenfrage. Denn wer nichts dazu zu sagen hat, hat keine Chance, baddabäm. Nach der Uni ist vor dem Publizieren: Literatur will er machen und dabei nicht den Anspruch erheben, jemals davon leben zu können, sondern einfach nur des Wortes wegen! Am liebsten liest er Die Physiker, die Schachnovelle und Albert Camus findet er ganz groß, der arbeitet nämlich mit Sprache und ist ein Herzensmensch, ha! Abgesehen von dem Verlieren in der Weltliteratur seines Vertrauens treibt er sich entweder in nerdigen Fußballforen herum oder ist im Downtown, Strom und Cord anzutreffen. Wenn er richtig gut drauf ist, kann man ihn auch ins Harry Klein ziehen, aber Indie geht vor! Is’ klar. Ach ja, Shoppen auch. Hüte von Brixton gehören zu ihm wie Flohmarktkram – manch einer mag die greifbaren Parallelen zu Großbritannien immer deutlicher erkennen. Der Franke ist echt ein Goldjunge. Er kann zwar keine Kartoffeln schälen, dafür verrät er dir, wo es den besten Guacamole-Dip in München gibt und außerdem kann er reden, ebenfalls zuhören und ist mehr als spontan. Wer zu seinen Schwächen steht, ist sowieso cool, und wenn die Schwächen sind, die Justin-Bieber-Gedächtnis-Frisur getragen zu haben und mehr Haarpflegeprodukte zu besitzen als Taylor Swift, ist das so absurd, dass es gefeiert werden muss. Denn eitel ist er schon ein bisschen, macht aber nix, das verzeiht man ihm und seinem verschmitzten Lächeln bereits im Voraus. Hashtag: Den nehm‘ ich mit! PS: Mittlerweile lebt Dominik in FFM!
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